Bezirksliga: SV Vollmaringen nach Sieg in Freudenstadt hoch motiviert vor Gäu-Derby

Von Herbert Hug

Die erste Saisonniederlage kassierte unter der Woche Tabellenführer SpVgg Freudenstadt gegen den SV Vollmaringen. Neue Hoffnung, aber auch Warnung für den TuS Ergenzingen, der am Sonntag beim Spitzenreiter-Bezwinger antreten muss.

Spiel des Tages

SV Vollmaringen – TuS Ergenzingen (alle Spiele am Sonntag, 15 Uhr). Das war mal ein Paukenschlag der Bradtke-Elf. Ohne den verletzten Co-Spielertrainer Niko Nesch und in Abwesenheit von einigen anderen Schlüsselspielern brachte man dem Tabellenführer die erste Niederlage bei, und das auch noch auf dessen eigenem Gelände. "Das Spiel gegen Freudenstadt war mit unserem Kader sensationell. Die SpVgg hat ihr Chancen nicht genutzt und meine Mannschaft hat sich aufopferungsvoll gewehrt, mit dem tatsächlichen Ziel die Niederlage in Grenzen zu halten. Einen unseren wenigen Konterchancen haben wir genutzt. Ich kann es immer noch nicht glauben", gibt Bradtke wie gewohnt realistisch den Erfolg wieder.

Dass die drei Zähler natürlich im Überlebenskampf in der Liga ganz wichtig waren, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Mit dem TuS Ergenzingen hat man nun den nächsten Brocken vor der Nase, und die Partie stellt außerdem noch ein brisantes Gäu-Derby dar. Coach Markus Bradtke ist aber ein Fuchs und wird seine Jungs vor einem eventuellen Abheben bewahren: "Die Ergenzinger haben nach einer kleinen Durststrecke gegen Gündringen den Knoten platzen lassen. Unsere Aufgabe wird sein, die schnellen Offensivspieler in den Griff zu bekommen. Meine Mannschaft hat in Freudenstadt sehr viel Kraft investiert, ich hoffe dass wir gegen den TuS das Spiel lange offen halten können." So ist das Derby alles andere als ein Bonusspiel, zumal der große Nachbar zuletzt zwar vier mal in Folge nicht gewinnen konnte aber gegen Gündringen rechtzeitig wieder in die Spur gekommen ist.

Das Restprogramm

. SV Wachendorf – SF Salzstetten. Zum Ende der englischen Woche müssen die Sportfreunde Salzstetten nach Wachendorf. "Wir wollen dort ein gutes Spiel abliefern. Dazu muss die Chancenverwertung besser werden. Wir lassen immer noch zu viele klare Torchancen liegen", < nennt Daniel Kevric ein Manko seiner Truppe Gegen die abwehrstarke Link-Elf wird es wohl auch deren nicht zu viele geben. Personell ist es wie schon die ganze Zeit in Salzstetten: es könnte besser sein. Zumindest kommt Simon Kneissler dazu, und es gibt einige Anleihen bei der zweiten Mannschaft.

Nach dem deutlichen Sieg in Empfingen will man in Wachendorf natürlich zu Hause nachlegen. "Wir erwarten ein ausgeglichenes Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Kleinigkeiten können das Spiel entscheiden", weiß aber auch Markus Link, dass der angestrebte Erfolg nicht im Vorbeigehen erzielt werden kann. Personell tritt der Tabellenvierte unverändert an.

SG Dornstetten – SV Eutingen. Mehr Abstiegskampf geht nicht, doch im Gegensatz zum SV Eutingen sind in Dornstetten nach der Niederlage in Huzenbach die Messen praktisch gelesen. Dabei fragen sich viele, warum die technisch oft eine feine Klinge schlagenden Fachwerkstädter das Tabellenende zieren. Eutingen hatte zuletzt spielfrei und ist so wieder auf dem vorletzten Rang gelandet. In Dornstetten sollte deshalb schon gepunktet werden, was aber bestimmt nicht so einfach wird. Leicht werden die Kling, Benner, Finkbeiner & Co,. das Feld nicht räumen. Dafür sorgt schon der stets engagierte Trainer Elvedin Djekic, der sein Gegenüber Ümit Dagistan ja noch bestens aus Freudenstädter Zeiten kennt.

VfR Sulz – SV Huzenbach. Groß war der Jubel am Donnerstag in Huzenbach, als der Erfolg gegen Dornstetten in trockenen Tüchern war. "Heute hatten wir endlich einmal das nötige Glück, das uns zum Beispiel in Eutingen gefehlt hat", meinte ein sichtlich erleichterter Frank Kilian nach der spanenden Begegnung. Wie groß der Zusammenhalt im unteren Murgtal ist, zeigte sich schon daran, dass sich der vor einer Leisten-Operation stehende Stürmer Sören Fleig auch ohne Teilnahme am Training in den Dienst der Mannschaft stellte, - und auch traf. Doch der Abstiegskampf geht weiter und so sollte in Sulz wenigstens nicht verloren werden. Die Gallinaro-Elf hängt ohne weitere Ambitionen nach vorne im vorderen Mittelfeld fest und kann die Begegnung trotz des für ihre Ansprüche enttäuschendem Tabellenrangs wesentlich entspannter angehen.

TSF Dornhan – SG Vöhringen. "Wir benötigen immer noch zwei Siege. Nehmen wir den Abstiegskampf nicht an, wird es schwierig, die Punkte zu Hause zu behalten", ruft Timo Rath nochmals zur vollsten Konzentration auf. In Oberiflingen hat seine Elf vor allem in der ersten Halbzeit das Spiel verloren, danach gab es eine in Dürrenmettstetten weithin zu hörende Halbzeitpredigt von Rath für seine Spieler. Am Sonntag kommt nun mit Vöhringen ein kampfstarker Gegner auf die Platte für ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel gegen den Abstieg. Personell ist bei Dornhan Sascha Grözinger beruflich verhindert; Trainerbruder Andy Rath fehlt aus privaten Gründen. Auch beim Spielertrainer selbst wird es eng, ob es für einen Einsatz reicht. Dafür kehrt Patrick Schoch aus dem Urlaub zurück.

SV Gündringen – SV Oberiflingen. "Die bessere Mannschaft und 0:4 verloren. Nach wie vor ist mir das unverständlich", schaut Gündringens Marc Wagner verwundert auf die Niederlage in Ergenzingen zurück, da seine Mannschaft eigentlich eine gute Leistung abgerufen hat. Gegen Oberiflingen will man natürlich wieder punkten, um nicht weiter abzurutschen. Allerdings ist man auf Gündringens Höhen weiterhin in personellen Nöten. Die Gäste machen dagegen weiterhin positiv von sich reden. Mittlerweile hat man den dritten Tabellenplatz gefestigt, eine Region welche die Roman/Jäkle-Mannen in der Bezirksliga gar nicht kennen. So fährt man sicher voller Optimismus nach Gündringen, um weiter für Furore zu sorgen.

FC Göttelfingen – SpVgg Freudenstadt. Nun hat es also auch die Freudenstädter erwischt. "Nach einem emotionslosen Auftritt gab es verdient die erste Niederlage der Saison. Weder taktisch, läuferisch noch ansatzweise von der Einstellung her konnten wir an die guten Leistungen der letzten Spiele anknüpfen. Warum das so ist, wird wohl unser aller Geheimnis bleiben", analysiert Jens Bertiller immer noch leicht verständnislos die nicht einkalkulierte Heimschlappe. Statt einer Vorentscheidung hat man nun dem Verfolger wieder die Hoffnung gegeben dass noch was drin sein könnte im Titelkampf. Am Sonntag in Göttelfingen hat man es mit einem Gegner zu tun, der ähnliche Tugenden aufweist wie die Vollmaringer. Vielleicht sogar noch mit dem Unterschied, dass die Gastgeber mit Christian Flack und Daniel Graf noch über zwei absolute Einzelkönner im Sturm verfügen. Ausfallen werden bei den Freudenstädtern Nico Hauer und Fabio Weimer.

Nebenbei fand man es bei der Spielvereinigung etwas unglücklich, dass der Unparteiische aus einem direkten Nachbarort von Vollmaringen kam. "Der Ausgang des Spiels war gerecht, da Vollmaringen wesentlich mehr investiert hat. Über solche Schiedsrichteransetzungen sollte man sich trotzdem vielleicht Gedanken machen seitens der Einteiler", meint Bertiller sachlich.

Schwer getrübt wurde der Göttelfinger Punktgewinn unter der Woche in Salzstetten durch die Verletzung von Benjamin Walz, der sich das Wadenbein gebrochen hat. "Freudenstadt ist für mich der absolute Favorit. Trotzdem wollen wir versuchen, dem Tabellenführer ein Bein zu stellen", wirft Göttelfingens Coach Michael Müller nicht von vorneherein die Flinte ins Korn. Dazu besteht auch kein Grund, zumal seine Jungs mit 30 Zählern relativ gut da stehen.