Auch mit 43 Jahren nicht vom Ball zu trennen: Uwe Barth schlüpft immer noch in das Trikot für seinen Verein SV Baiersbronn. Foto: mbu

Spieler des Tages: Oldie Uwe Barth lässt es beim SV Baiersbronn derzeit richtig krachen.

Der SV Baiersbronn darf auch dank der Tore seines reaktivierten Torjägers Uwe Barth wieder an den Ligaverbleib in der Kreisliga A 1 hoffen. Beim 6:1- Auswärtserfolg in Durrweiler steuerte der 43-jährige Vollblutstürmer drei Treffer bei – einer schöner als der andere.

Die Bilanz aus den letzten Spielen liest sich nicht schlecht. In vier Spielen, davon zwei über die vollen 90 Minuten, erzielte der Murgtäler insgesamt sechs Tore. Keine schlechte Quote für einen Oldie. Claudio Pizzaro vom SV Werder Bremen in der Bundesliga lässt grüßen. Alter schützt bekanntlich auch im Fall von Uwe Barth vor Toren nicht.

Voll des Lobes ist natürlich auch sein Trainer. Marvin Lutz, der die Mannschaft vor einem Monat von seinem erfolglosen Vorgänger Gerd Kohler übernommen hat, sagt über seinen Routinier: "Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung. Uwe Barth erweist uns mit seinen Toren und der Art und Weise, wie er auf dem Feld agiert, große Dienste. Man merkt einfach, dass er mit Leib und Seele am Verein hängt und für diesen alles gibt. Er ist ein großes Vorbild für uns alle."

Dabei hat Uwe Barth vor sechs Spielzeiten seine aktive Laufbahn beim SV Baiersbronn beendet, stand danach nur noch der Zweiten Mannschaft zur Verfügung. Die Familie in Person seiner Ehefrau Maria und seinen drei ebenfalls fußballbegeisterten Jungs, die beim SV Baiersbronn allesamt Fußball spielen, forderten ihr Recht auf ihren Ehepartner und Papa ein.

Fußball ist und war aber immer schon ein wichtiger Bestandteil in Barths Leben, die er ausschließlich bei den Fußballern des SV Baiersbronn verbracht hat. Als Trainer versucht er sein Wissen den E-Jugendlichen weiterzugeben und ist auch dank seiner drei Söhne fast jeden Tag in der Woche auf dem Sportplatz aufzufinden. "Familie, Beruf und mein liebstes Hobby Fußball unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer ganz einfach. Meiner Frau Maria war aber von Anfang an bewusst, worauf sie sich mit mir einlässt und dass der Fußball in meinem Leben einen großen Stellenwert einnimmt", sagt Barth.

Zumindest die Zeit als Aktiver in der Ersten werde nach den verbleibenden fünf Spielen im Ligaendspurt nicht weiter verlängert. Danach möchte Barth nur noch ab und zu in der Zweiten Mannschaft aushelfen, auch weil die Zeit natürlich an ihm nicht ganz spurlos vorüber gegangen ist. "Ich benötige schon zwei Tage, bis ich meinen Muskelkater nach dem Spiel auskuriert habe. Da merke ich dann, dass ich nicht mehr Mitte 20 bin", sagt er.

Gut genug jedoch, um seiner Mannschaft im Abstiegskampf wichtige Dienste zu leisten. Barth betont aber, dass es ihn sogar mehr freut, wenn seine überwiegend jüngeren Mannschaftskollegen ihm das Toreschießen abnehmen: "Für mich ist es auch wichtig, dass unsere teilweise sehr jungen Spieler merken, was für ein Potenzial in ihnen schlummert. In der Vorrunde hat teilweise einfach auch das Selbstvertrauen gefehlt. Das ist jetzt durch unsere kleine Siegesserie da."

Barth schlüpft momentan in die Rolle, die wohl Michael Züfle nach seinem Widereinstieg nach der Winterpause zugedacht war. Bereits in zwei Tagen wartet auf ihn und "seinen" SV Baiersbronn mit dem SV Wittendorf die nächste schwere Aufgabe. Bereits mit einem Punktgewinn könnten die Murgtäler nach Wochen wieder den direkten Abstiegsplatz an ihren Lokalrivalen, den SV Mitteltal-Obertal, abgeben – ein weiterer wichtiger Mosaikstein in Sachen Ligaverbleib für die Murgtäler.