An der Furtwanger Robert-Gerwig-Schule konnten sich Melina und Amy (von links) von der Realschule am OHG über die Ausbildung an der Berufsfachschule für Systemelektroniker informieren und selbst einen elektronischen Würfel zusammenlöten. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Girls’ Day: Von der Dachdeckerin bis zur Produktdesignerin

Von Stefan Heimpel

Furtwangen. Bereits zum 16. Mal wurde gestern zum Girls’ Day eingeladen: Mit dieser Aktion will man Mädchen dazu animieren, auch technische Berufe zu ergreifen, die traditionell eher von Jungen angestrebt werden. Das beginnt beim Facharbeiter und Handwerker und geht bis zum hoch qualifizierten Ingenieur. Obwohl gute Berufsaussichten bestehen, sind es bisher nur relativ wenige Mädchen und Frauen, die einen solchen technischen Beruf ergreifen. Das klassische Rollenverständnis ist immer noch spürbar. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, werben Unternehmen bundesweit am Girls’ Day dafür, dass sich auch Mädchen für Technik-Berufe interessieren sollten.

Mit dabei ist auch immer die Hochschule Furtwangen. Anbieter bei diesem Girls’ Day war auch die Stadt Furtwangen, die zum Kennenlernen der Kläranlage aufgefordert hatte. Zum Teil wurde von einer sehr regen Nachfrage berichtet. Die meisten Angebote gab es aus dem Bereich der Industrie, wobei auch Vöhrenbach (Firma Dold) und Gütenbach (Modellbau -Faller) solche Praktikumsplätze zur Verfügung stellten.

In Rohrbach konnten Mädchen in das Handwerk des Dachdeckers hineinschnuppern. Und zwei der drei angebotenen Plätze waren tatsächlich besetzt. Dabei ging es für die Mädchen dann gleich weit hinaus auf eine Baustelle im Markgräfler Land. Gefragt war das Angebot der Firma Ketterer & Söhne. Sechs Plätze standen zur Verfügung in verschiedenen Berufsbildern. Sechs Bewerberinnen aus der Werkrealschule waren es dann, die alle den Beruf der technischen Produktdesignerin (früher technische Zeichnerin) kennenlernen wollten. Zwei weitere Bewerber für einen anderen Beruf mussten dann sogar abgewiesen werden. Die Mädchen lernten, wie es auch in der Ausbildung dann tatsächlich üblich ist, die Metallbearbeitung kennen.

Alle waren begeistert von dieser Möglichkeit, einen solchen Beruf kennenzulernen. Auch eine Führung durch den Betrieb gehörte dazu.

Ein deutlich größeres Interesse als in den vergangenen Jahren verzeichnete man an der Robert-Gerwig-Schule, wo man in der Berufsfachschule vier Ausbildungsberufe in einer Vollzeitschule erlernen kann. Auch hier waren es technische Produktdesigner, daneben noch Plätze in der Feinwerktechnik und in der Systemelektronik.