Die Kinder von den Ilbenschulen fahren ab dem kommenden Schuljahr zum Mittagessen ans Otto-Hahn-Gymnasium und essen in der dortigen Mensa. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Eigene Mensa für Anne-Frank-Schule angesichts ungewisser Entwicklung zu teuer / Kindergartengebühren steigen

Von Christa Hajek

Furtwangen. Das nächste Schul- und Kindergartenjahr wirft Schatten voraus. Der Gemeinderat musste in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag entscheiden, wie das Mittagessen an der Anne-Frank-Grundschule organisiert wird.

Das Fazit nach längerer Diskussion lautete: Die Kinder von den Ilbenschulen fahren zum Mittagessen ans Otto-Hahn-Gymnasium und essen in der dortigen Mensa.

Bürgermeister Josef Herdner erläuterte die Vorgeschichte: Die Anne-Frank-Grundschule, bisher als offene Ganztagsschule geführt, ist ab dem Schuljahresbeginn 2015/16 Ganztagsschule. Dies sei der Wunsch von Schule und Eltern, dafür gebe es öffentliche Zuschüsse. Der Ganztagsbetrieb läuft an drei Tagen pro Woche: Montag, Dienstag und Donnerstag.

Unter den neuen Voraussetzungen ist die Stadt als Schulträger für die Essensausgabe verantwortlich. Damit greifen nach Auskunft des Bürgermeisters die strengen Vorschriften für eine Mensa: eigene Räume für die Essensausgabe, Umkleide- und Waschräume für das Personal, Hygienebestimmungen für Anlieferung und Aufbewahren des Essens. Insgesamt müssten rund 75 000 Euro investiert werden, um diese Auflagen zu erfüllen. Eine Summe, die die Kommune angesichts der unsicheren Zukunft der Furtwanger Schullandschaft nicht aufbringen will.

In der Mensa des Otto-Hahn-Gymnasiums werden die Schüler vom Ilben ohne großen zusätzlichen Aufwand mit verköstigt. Die Kinder können die bestehenden Busverbindungen nutzen. Das Essen kostet 3,40 Euro, darüber hinaus wird ein "schneller Teller" für zwei Euro angeboten. Bisher liegen 20 verbindliche Anmeldungen von der Anne-Frank-Grundschule vor.

"Eine praktikable Lösung, die man ausprobieren soll", äußerten sich Sprecher aller Fraktionen, das Gremium stimmte der von der Verwaltung vorgeschlagenen Lösung zu.

Ein umfangreiches Regelwerk ist die Gebührentabelle für die Kindergärten. Immerhin bietet die Stadt sieben Kindergärten sowie das Kinderhaus als Kinderkrippe, in den Kindergärten gibt es ebenfalls Plätze für Babys und Kleinkinder. Die Beiträge stiegen, sie wurden mit den Kindergartenträgern abgesprochen.

So steigt der Preis für einen Regelplatz von 102 auf 108 Euro monatlich, für einen Ganztagsplatz von 249 auf 270 Euro. Ein Ganztags-Krippenplatz kostet 396 Euro statt bisher 373 Euro. Die Preise sinken deutlich für Familien mit mehreren Kindern. Die Elternbeiträge decken 17 Prozent der Kosten. 71 Prozent trägt die Stadt, immerhin über 1,7 Millionen Euro pro Jahr. In dieser Summe enthalten sind allerdings 800 000 Euro Zuschuss vom Land. Die Kindergartenträger steuern insgesamt knapp 150 000 Euro zum Betrieb ihrer Kindergärten bei, das sind rund sechs Prozent.