150 Interessenten nehmen bei der Führung auf dem Neukircher Fernhof teil. Einzelheiten erläutert der Landwirt Siegfried Harder (mit Mikrofon). Neben ihm steht Landwirtschaftsamts-Leiter Walter Maier (mit Hut). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Bezirkslehrfahrt: 150 Interessenten nehmen Angebot wahr

Furtwangen-Neukirch. Das Landwirtschaftsamt und die Fachschule für Landwirtschaft hatten zu einer zur Bezirkslehrfahrt eingeladen, über 150 Interessenten nahmen bei der Exkursion zu drei Höfe n in Furtwangen-Neukirch teil.

In Begleitung mehrerer Mitarbeiter nahmen Amtsleiter Walter Maier und Zunächst wurde der Betrieb von Joachim Ganter im Oberbregenbach besichtigt, wo es Informationen über einen Mutterkuh-Laufstall gab. Danach traf man sich bei Siegfried Bäurle auf der Hintereck, wo ein Neubau eines Milchvieh-Boxenlaufstalls besichtigt wurde. Abschluss war auf dem Fernhof von Siegfried Harder, der zusammen mit seiner Frau Helga, über die Entwicklung eines Milchvieh- und Jungviehstalls sprach und vor allem die im Jahre 2016 neu installierte Heutrocknungsanlage vorstellte. Walter Maier freute sich, dass im Schwarzwald innovative, landwirtschaftliche Familienbetriebe existieren, die sich wettbewerbsstark und effizient Zukunftsaufgaben stellen. Das Ergebnis seien tolle Produkte wie beispielsweise Heumilch oder Rindfleisch von höchster Qualität.

Harders Fernhof existiert als Eindachhof, ergänzt durch kleinere Einzelgebäude und einer Kapelle. Für beste Futterqualität sorgt der neue Warmlufttrockner, der das Heu bis auf 15 Prozent Restfeuchte herunter trocknen kann. Wunsch wären sogar nur zehn Prozent. Beim Befüllen müssen einige Details wie Füllmenge, Zustand des eingebrachten Materials und ordnungsgemäße Einstellung beachtet werden. Einige Erfahrungen wurden gesammelt und nötig sind tägliche Kontrollen.

In einer Nacht kann 15 Prozent Trockenleistung erbracht werden und die Ernte von 2,5 Hektar wird in einem Durchgang bewältigt. Das Lagergut wird im Schachbrettsystem über einen Kran mit Schienenlaufwerk in Boxen abgesetzt. Nährstoffe, Vitamine, Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe bleiben bestens erhalten. Dieses Jahr wurde bereits im Mai die erste Ernte eingeholt. Insgesamt sind 60 Hektar Wiesenland zu bearbeiten und 1400 Kubikmeter Lagerkapazität sind vorhanden. Die Beheizung der Anlage geschieht über einen mobilen, im Außenbereich stehenden 250-kW-Hackschnitzelofen, der sich rasch amortisiert.

Zum Hof gehören 40 Kühe, 20 Rinder und zwei Zuchtbullen, die tagsüber auf der Weide grasen und sich über Nacht in verschiedenen Boxen oder im Rundparcours aufhalten. Besonders ist die saisonale Abkalbung, die Geburtsüberwachung, Ohrenmarkierung, Melkung, Gesundheitsvorsorge und die Aufzucht erleichtert und die Kalbzeit eingrenzt.