Kräftiger Beifall belohnt die Musiker der Stadtkapelle Furtwangen für ihr gelungenes Kirchenkonzert. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenkonzert: Stadtkapelle Furtwangen begeistert mit Vielfalt in St. Cyriak / Akustik hat ihre Tücken

Wuchtige Klänge in der Pfarrkirche St. Cyriak in Furtwangen: die Stadtkapelle Furtwangen hatte zu einem Kirchenkonzert eingeladen. Auf dem Programm standen Werke wie sie häufig auch in den Kirchen erklingen oder gar dafür komponiert waren.

Furtwangen. Und so begann das Konzert gleich jubelnd mit dem "Halleluja" von Georg Friedrich Händel. Dargeboten wurde dieses Werk von einem Bläserchor von der Empore herab, was diesen besonderen Jubel-Charakter noch deutlich betonte. Nachdem hier nur eine Abordnung der Stadtkapelle unter der Leitung von Dirigent Ulf Schuster gespielt hatte, nahm nun die ganze Stadtkapelle im Chor der Kirche Platz.

Vielseitiges Programm

Vorsitzender Volker Schwer bat bei seiner Begrüßung, verbunden mit einem Dank an Hausherr Pfarrer Paul Demmelmair, darum, wie bei Kirchenkonzerten häufig üblich, den Applaus bis zum letzten Werk des Programms zu sparen. Die Programmfolge war dabei sehr vielseitig. Zum Auftakt erklang eine Original-Komposition für Blaskapellen, in der Sepp Tanzer den Ablauf eines kirchlichen Festtages musikalisch darzustellen versuchte. Dem folgte eine kräftige Darstellung eines Sonnenaufgangs in der Blasmusik-Komposition von Rossano Galante.

Dann ging es weiter in die klassische Musik mit dem "Großen Tor von Kiew" aus dem Zyklus "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgsky. Hier war besonders deutlich eine Veränderung der Akustik in der Pfarrkirche nach der Sanierung im vergangenen Jahr spürbar. Die Blech-Register waren ziemlich dominierend, während die Holzregister immer wieder Schwierigkeiten hatten, durchzudringen, und dies, obwohl Dirigent Ulf Schuster bereits in den Proben das Problem erkannt und die Musiker entsprechend instruiert hatte. Ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammte die wuchtige Prozession der Ritter aus der Ballettoper Mlada von Nikolai Rimski-Korsakow. Eher besinnlich wurde es bei einem kurzen Abstecher in das Barock: Es erklang das bekannte Adagio von Tomaso Albinoni. Hier wies Volker Schwer ausdrücklich darauf hin, dass Bürgermeister Josef Herdner der Stadtkapelle die Noten für dieses Werk gestiftet hatte. Nun gab es einen Sprung in die Moderne mit dem bekannten und bei vielen kirchlichen Anlässen gespielten "You raise me up" mit Solist Florian Brüser.

Nach einer Arie aus einer Oper von Puccini setzte die Stadtkapelle einen wuchtigen Schlusspunkt mit dem Marsch "Pomp and Circumstance No.1", der bei der Krönung von König Edward VII. erklang und sich in England großer Beliebtheit erfreut.

Kräftiger Applaus des Publikums in der recht gut besetzten Pfarrkirche belohnte die Musiker für ihre Mühen. Und Volker Schwer dankte unter anderem Messnerin Tanja Hall mit einem Blumenstrauß für ihre Unterstützung. Als Zugabe erklangen der Abendstunde gemäß schließlich Variationen über "Der Mond ist aufgegangen", was das Publikum nochmals mit viel Beifall belohnte. Auf Eintrittsgeld hatte die Stadtkapelle an diesem Abend verzichtet, stattdessen wurde am Ausgang um eine Spende gebeten, eine wichtige Unterstützung für das Jubiläumsfest der Stadtkapelle im kommenden Jahr.