Seine Firma iP4.tv versucht, mit Telefónica noch stärker ins Geschäft zu kommen

Von Axel Wolf

Furtwangen. Christof Winker darf sich berechtigte Hoffnungen machen, mit seiner Firma iP4.tv ein richtiger Global Player zu werden. Am gestrigen Dienstag hat er zwei Mustergeräte nach Madrid geschickt. Dort ist der Sitz des Telefongiganten Telefónica, bei dem Winker schon einen Fuß in der Tür hat.

Seit Juli bietet die Telefónica-Marke O2 ihren Kunden in Tschechien eine Box an, die zusätzliche Komfortmerkmale beim Fernsehen bietet. "Damit kann man das Fernsehprogramm übers Internet auch zeitversetzt sehen, also Beiträge, die bereits gesendet wurden", sagt Winker. "Zudem können sich die Kunden Videos aktueller Filme ausleihen", ergänzt er. Und zwar so, dass ein Kopierschutz garantiert ist. Möglich macht dies das Sicherungssystem DRM von Microsoft. "Jemand der diese Box nicht hat, kommt nicht dran", sagt Winker.

Bleibt abschließend zu bemerken, dass diese Box von Winkers Firma iP4.tv entwickelt wurde. Das hat etwa ein Jahr gedauert, während dessen die 20 Furtwanger Mitarbeiter dieses Gerät bis zur Marktreife gebracht haben.

Nicht ohne Stolz bemerkt Winker, dass sich iP4.tv damit gegen einen Mitbewerber durchgesetzt hat. Im Rahmen der Ausschreibung habe man die Firma Motorola "aus dem Rennen geworfen".

Wie kommt nun eine vergleichsweise kleine Firma aus dem oberen Bregtal mit einem weltweit tätigen Konzern ins Geschäft? Zum einen, sagt Winker, würden bei Messen Kontakte geknüpft. Im vorliegenden Fall war es so, dass Winker im Jahr 2010 ein Pilotprojekt für die Swisscom (Schweiz) übernommen habe. Auf diesem Weg sei ein Dialog mit Telefónica entstanden.

Und mit dieser Konzern hofft Christof Winker, nun noch größer ins Geschäft zu kommen. Am Dienstag hat er zwei Muster der Box, wie sie in Tschechien bereits auf dem Markt ist, auf den Weg in die Konzernzentrale gebracht. Es geht um nichts weniger als darum, dass sich iP4.tv damit eine gewisse Hoffnung macht, dieses Gerät in absehbarer Zeit auch für Argentinien, Brasilien, Chile und Peru produzieren zu dürfen, wo Telefónica groß im Geschäft ist.