Im Bereich Katzensteig ist ein großer Teil als Wasserschutz­gebiet ausgewiesen. Schließlich ist das Areal enorm wichtig für die Wasserversorgung Furtwangens. Fotos: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Wasserversorgung: Quellen schütten weniger oder versiegen / Zwei Tiefbrunnen im Katzensteig

Furtwangen ist in der glücklichen Lage, mit den beiden Tiefbrunnen am Katzensteig genügend Wasserkapazitäten auch in trockenen Zeiten zu haben. Nun melden weniger begünstigte Kommunen aus dem Umland Interesse an einem Anschluss an.

Furtwangen. Derzeit laufen Gespräche mit den Gemeinden Schönwald und Schonach wegen eines Anschlusses an die Furtwanger Wasserversorgung, weiß Bauamtsleiter Herbert Dold, der sich auch um den Eigenbetrieb Wasserwerk kümmert. Die Gespräche mit Schönwald seien weit gediehen. Das Ingenieurbüro werde in Absprache mit der Gemeinde Schönwald in nächster Zeit die Ausschreibung für den Übergabebehälter bei der Katharinenhöhe fertigen. Die Umsetzung könnte dann im Frühjahr erfolgen. Mit einem Anschluss an das Schönwälder Netz rechnet Dold Mitte oder Ende nächsten Jahres. Auch Schonach habe Interesse angemeldet, eine Notwasserversorgung über Furtwangen sicher zu stellen.

Gütenbach kann bei Bedarf Wasser von Furtwangen beziehen

Schon viele Jahre bestehe eine Kooperation mit Gütenbach: Im Bedarfsfall kann Gütenbach Wasser von Furtwangen beziehen. Das sei in diesem Jahr auch schon nötig gewesen, erinnert sich Dold an niederschlagsarme Zeiten.

Besonders drastisch sei es mit der Trockenheit im vergangenen Jahr gewesen. Da hätten Landwirte teilweise zusätzliches Wasser benötigt, um ihre Tiere versorgen zu können, und die Feuerwehr habe Wasser in Außenbereiche fahren müssen.

Aber auch in diesem Jahr habe es in den vergangenen Monaten, seit Juni, keinen längeren "Landregen" gegeben. Erst jetzt, seit wenigen Tagen, regne es hin und wieder leicht, was den Boden durchfeuchte und letztlich den Quellen zugute komme. Diese bräuchten die länger anhaltenden Landregen, aber auch schneereiche Winter mit einer langsamen Schneeschmelze, damit der Boden genügend Zeit habe, Wasser auch bis in tiefere Bereiche aufzunehmen.

Doch die Wetterentwicklung geht in die entgegen gesetzte Richtung, so Dolds Wahrnehmung. Das heißt, Regen falle gehäuft in kurzer Zeit, der Boden könne den Niederschlag gar nicht so schnell aufnehmen. Auch die Winter seien weniger schneereich, mal schneie es, am nächsten Tag schmelze die weiße Pracht schon wieder dahin. Im Bedarfsfall kann Furtwangen auch seinen Stadtteilen Neukirch, Rohrbach und Schönenbach in trockenen Zeiten helfen, indem es Wasser vom Katzensteig dorthin lenkt. Eine solche Verbindung gebe es jedoch nicht nach Linach. Hier werde der Wasserbedarf ausschließlich aus privaten Quellen gedeckt.

Dold meint, die Wetterveränderungen bestehen schon seit einigen Jahren und reichen seiner Meinung nach mindestens bis 2003 zurück. Das sei ein besonders heißes, trockenes Jahr gewesen und seiner Meinung nach ein markanter Wendepunkt in der Wassergewinnung, insbesondere bei den Quellen.