Teilnehmer des Kongresses diskutierten und erprobten ein Projekt des Zentrums für angewandte Forschung an Hochschulen: eine Gehhilfe für Blinde. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Kongress an der Hochschule befasst sich mit Möglichkeiten für altersbedingt eingeschränkte Menschen

Von Beate Müller

Einen Tag lang stand an der Hochschule Furtwangen alles im Zeichen der Gesundheit: Neben dem sechsten Gesundheitskongress stand der interdisziplinäre Kongress "Teilhabe durch Technik" auf dem Programm.

Veranstaltet vom Zentrum für angewandte Forschung an Hochschulen für Ambient Assisted Living behandelte der Kongress die Frage, welchen Beitrag technische Assistenzsysteme und technikgestützte Dienstleistungen leisten, um bis ins hohe Alter ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Darüber hinaus kam auch zur Sprache, wie soziale Beziehungen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben mittels Technologien für altersbedingt eingeschränkte Menschen in Zukunft aufrecht gehalten werden können. So ging es auch darum, was Forschungsprojekte bisher erreicht haben und welche Fragestellungen es in Zukunft noch zu bearbeiten gilt.

In vier Workshops wurden aktuelle Forschungsergebnisse aus dem Zentrum für angewandte Forschung an Hochschulen (ZAFH) und anderen Forschungsprojekten vorgestellt. Die Themen waren vielfältig: Sie behandelten die technische Unterstützung der Sinneswahrnehmung, das Monitoring und Sicherheitssysteme, sozialgerontologische und ethische Dialogprozesse sowie die technikgestützte Förderung der sozialen Interaktion.

Das Zentrum für angewandte Forschung bilden die Hochschule Furtwangen, die Universität in Freiburg, das Steinbeis Innovationszentrum, die Hochschule Ravensburg-Weingarten und die Katholischen Hochschule. In diesem Rahmen entstanden in den vergangenen drei Jahren fünf Technikprojekte im Bereich Assisted Ambient Living, die derzeit in der Praxis erprobt werden, bevor sie dann auf den Markt kommen. Bei den Präsentationen der Projekte zeigte sich das Fachpublikum vorwiegend begeistert.

Aus diesem Zusammenschluss wurde beispielsweise eine Gehhilfe für blinde Menschen entwickelt. Ein Sensor erkennt Hindernisse und gibt ein Signal an den blinden Fahrer des Rollators weiter. Der Kongress fand erstmals in diesem Rahmen statt und bot allen teilnehmenden Forschungseinrichtungen zentral in Furtwangen die Möglichkeit, einen Blick auf die Projekte zu werfen.

Gewiss ein Höhepunkt des interdisziplinären Kongresses "Teilhabe durch Technik" war die Eröffnung und Besichtigung des Future Care Labs, einem Labor, das Systeme und Technologien zur Erleichterung des Lebens in den eigenen vier Wänden für Menschen mit körperlichen Einschränkungen erprobt (wir berichteten).