Teilweise verboten ist die Nutzung von Smartphones an den Schulen im Oberen Bregtal. An der Robert-Gerwig-Schule ist zum Beispiel der Gebrauch zumindest in den Pausen erlaubt. Foto: Liebau

In Furtwangen ist Umgang mit Geräten klar geregelt. Oberstufenschüler befürworten Vorgehensweise der Lehrer.

Furtwangen - Schüler sprechen immer weniger miteinander, und auch das Spielen in den Pausen lässt immer mehr nach. Beleidigungen und der Austausch unerlaubter Bilder nehmen extrem zu.

Gründe dafür tragen die Schüler zumeist in der Hand – das Smartphone oder andere digitale Geräte. In Balingen führte das nun soweit, dass die Schulkonferenz bereits Ende Dezember vergangenen Jahres der Gesamtlehrerkonferenz (GLK) empfahl, klare Zeichen zu setzen und entsprechende Regeln zu erlassen.

Ende des zurückliegenden Schuljahres wurde eine neue Hausordnung in Kraft gesetzt, die auf dem gesamten Schulgelände den Gebrauch digitaler Geräte verbietet – mit Ausnahmen: im Aufenthaltsraum, im Innenhof und an der Bushaltestelle, für die Lehrer in den Lehrerzimmern, im Unterricht, so es der Lehrer ausdrücklich gestattet, bei Dienstgeschäften sowie bei medizinischen Zwecken. Bei Zuwiderhandlungen wird das Gerät bis zum Unterrichtsende eingezogen, im Wiederholungsfall droht ein Verweis. In schweren Fällen kann sogar eine Schulstrafe ausgesprochen werden.

Offensichtlich scheint bereits eine gewisse Verhaltensänderung eingetreten zu sein, da auch die Eltern und teilweise sogar die Schüler hinter diesem Verbot stehen. Der Schwarzwälder Bote wollte wissen, wie das an den weiterführenden Schulen im oberen Bregtal gesehen wird. Klaus Maier, stellvertretender Schulleiter der Robert-Gerwig-Schule (RGS), stellte dazu fest, man habe das bereits vor einigen Jahren versucht – "ohne Erfolg, es erwies sich als nicht durchsetzbar", räumte er ein. Derzeit sei der Gebrauch der Geräte im Unterricht nur dann erlaubt, wenn die Lehrer es gestatten, ansonsten ausschließlich in den Pausen. "Wenn es dennoch zum unerlaubten Gebrauch kommt, kann das entsprechende Gerät eingezogen werden und am Unterrichtsende in der Direktion wieder abgeholt werden", betonte der stellvertretende Schulleiter. Allerdings, so bekennt er, wenn der Trend so weitergehe, könne ein Verbot auch an der RGS wieder Thema werden.

Einen alten Zopf dagegen stellt ein Verbot digitaler Geräte am Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschule dar. Dazu die Schulleiterin, Oberstudiendirektorin Ursula Kiefer: "Seit mehreren Jahren ist in unserer Hausordnung schon ein Handyverbot verankert, und vor Jahresfrist wurde dieser Passus um ein Verbot der Nutzung digitaler Geräte erweitert", betonte sie.

Doch auch das OHG kennt Ausnahmen. So sei die Nutzung für die Oberstufenschüler ab Klasse elf in ihrem eigenen Oberstufenaufenthaltsraum gestattet oder in einer wichtigen Angelegenheit mit Erlaubnis einer Lehrkraft. Auch im Unterricht zu Recherchezwecken, natürlich mit Erlaubnis des unterrichtenden Lehrers, für Lehrer im Lehrerzimmer sowie bei Dienstgeschäften. "Diese Regelung wurde mit der SMV und den Eltern abgesprochen und ihre Einhaltung wird auch kontrolliert", stellte die Schulleiterin heraus. Zwar werde immer wieder einmal thematisiert und diskutiert, ob diese Regelung noch zeitgemäß sei.

"Aber aus den auch in Balingen genannten Gründen sind wir mehrheitlich immer noch der Meinung, dass die Schule einen Erziehungsauftrag hat, und dazu gehört auch, nicht immer dem Zeitgeist in allen Facetten zu folgen", machte sie den Standpunkt der Mehrzahl ihrer Lehrer deutlich. "Eine in diesem Zusammenhang vielleicht noch interessante Information am Rande: Im letzten Schuljahr habe ich mit meinen beiden Oberstufen-Ethikklassen dieses Thema diskutiert, und selbst die Oberstufenschüler waren mit einer deutlichen Mehrheit dafür, die Nutzung digitaler Medien in der Schule zu reglementieren", stellte sie abschließend fest.