Rolf Heitmann, ehemaliger Chefarzt in Königsfeld, referierte bei der VHS über Schlafstörungen durchs Schnarchen. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemaliger Chefarzt aus Königsfeld informiert über Ursachen

Furtwangen (sh) Ist Schnarchen gefährlich? An der Volkshochschule war dazu Rolf Heitmann, ehemaliger Chefarzt an der Albert- Schweitzer-Klinik in Königsfeld, zu Gast. Als langjähriger Leiter und auch Entwickler des dortigen Schlaflabors war er ein fachkundiger Referent, der allerdings deutlich machte: Das Schnarchen an sich ist nicht das Problem, sondern die daraus resultierenden Schlafstörungen. Und dann kann das Schnarchen gefährlich werden.

Immerhin rund 20 Prozent der Bevölkerung leiden an Ein- und Durchschlafstörungen. Und hier ist das Schnarchen eine wesentliche Ursache. In der Folge des schlechten Schlafens kommt es dann beispielsweise bei Autofahrern zu dem gefährlichen Sekundenschlaf, Ursache für viele tödliche Unfälle.

Eigentlich ist der Schlaf, so Schlafspezialist Heitmann, ganz wesentlich, damit sich Körper und Geist regenerieren. Ein wichtiges Ziel ist daher ein erholsamer Schlaf. Doch hier kann es verschiedene Ursachen geben, wenn diese Erholung nicht eintritt: Stress-Situationen, ungünstige Voraussetzungen für einen ruhigen Schlaf, unbewusste seelische Konflikte, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus beispielsweise bei Schichtarbeit.

Dabei, so Heitmann, bringen Schlafmittel keine Verbesserung, sie lösen das Problem nicht. Wegen des Schnarchens kann es zur Schlafapnoe kommen, also einer Art Atemstillstand. Infolgedessen wacht der Betroffene dann auf. Und dies immer wieder in der Nacht. Das kann dann weitere Krankheiten zur Folge haben. Und dann wird die Schlafstörung durch Schnarchen zur Krankheit.

Auf Fragen aus dem Kreis der Zuhörer, unter denen offensichtlich einige Betroffene waren, wurde der Weg deutlich zur entsprechenden Diagnose: Man geht mit den Schlafstörungen zum Hausarzt, der dann an einen geeigneten Facharzt überweist, der eine erste Diagnostik durchführt. Wenn sich dort der Verdacht auf Schlafstörungen erhärtet, folgt die Überweisung ins Schlaflabor. Allerdings habe man dort lange Wartezeiten, da die Krankenkassen nicht mehr Laborplätze genehmigen. Als Therapie erhält man dann in der Fachklinik eine individuell angepasste Atemmaske, mit der durch einen leichten Überdruck das Verlegen der Atemwege verhindert wird.