Der Wald bleibt für die Stadt Furtwangen eine stabile Einnahmequelle. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Forstwirtschaft: Besitz spült auch 2018 Geld in die Stadtkasse / Borkenkäfer weiterhin gefährlich

Der städtische Wald ist nach wie vor eine stabile Einnahmequelle für Furtwangen. Das wird auch 2018 so bleiben, so die Prognose. Sorgen bereitet erneut der Borkenkäfer.

Furtwangen. Förster Richard Kugele und Kämmerer Franz Kleiser legten dem Technischen Ausschuss in dessen jüngster Sitzung den Bewirtschaftungsplan 2018 vor. Die Gemeinderäte stimmten dem Zahlenwerk einmütig zu.

Rund 4000 Festmeter Holz will man im kommenden Jahr planmäßig einschlagen. Etwa 290 000 Euro Erlös werden eingerechnet. Abzüglich der Kosten in Höhe von 175 000 Euro wird ein Überschuss in Höhe von knapp 116 000 Euro erwartet, was in etwa dem Vorjahr entspricht.

Allerdings gibt es auch Risiken. Der Borkenkäfer, Waldschädling Nummer eins für Fichtenwälder, hat sich in den vergangenen drei Jahren wegen der für ihn ungünstigen Witterung einigermaßen zurückgehalten, erklärt Förster Richard Kugele.

13 Prozent des eingeschlagenen Holzes sind so genanntes "Käferholz", was minderwertiger ist und somit einen geringeren Preis auf dem Holzmarkt erzielt. "Auch wenn es manche Touristiker nicht höhren möchten, aber ein feuchtes ›Sauwetter‹ Mai bis Juli würde uns sehr helfen", so Kugele. Wird der Frühsommer dagegen trocken und warm, sind das ideale Bedingungen für die massenhafte Vermehrung des Borkenkäfers.

Die Marktlage für Holz sei aktuell gut, der geplante Einschlag war im ablaufenden Forstjahr zu erreichen gewesen. Außerdem sei kein Unfall passiert. Kugele lobte in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit den forstwirtschaftlichen Betrieben.

Froh ist Kugele, dass es für mächtiges, astfreies Stammholz wieder eine Nachfrage gibt. Im Baugewerbe setze sich immer mehr das Leimholz für Konstruktionen durch. Ein Sägewerk im österreichischen Arlberggebiet biete nun wieder gute Preise für massives Stammholz.

Der Forstmann betont, dass der Umbau der ehemaligen anfälligen Monokulturen aus Fichte in stabile und gesunde Mischwälder vorangeht — ein Prozess allerdings, der noch viele Jahrzehnte dauern wird.

Die Sprecher der Fraktionen lobten die Arbeit der Forstleute. Man erinnerte daran, dass es auch schon Jahre gab, in denen der Wald keine Gewinne abwarf.

Wolfgang Kern (FW) wollte wissen, ob bei den derzeit diskutierten Standorten für Windkraftanlagen auch Stadtwald betroffen ist. Kugele erklärte, dass er nur vom Rappeneck bei Rohrbach und der Linach Höhe als geplanten Standorte wisse. Und das betreffe ausschließlich Privatwald.

Wildverbiss ist nach wie vor ein Thema. Die Tannenknospe ist ein für Rehwild wichtiges und schmackhaftes Nahrungsmittel. Allerding schadet das dem Baum. "Ohne Schutzmaßnahmen bekommen wir keine Tanne hoch". Entsprechende Zäune um die Bäume aufzustellen ist Sache der Jäger. Die Waldbesitzer stellen das Material. Kugele berichtet, dass die Akzeptanz in der Jägerschaft für die Maßnahmen gewachsen sind.