Nach dem Abschluss des Studiums an der Hochschule Furtwagen trennen sich die Wege zumindest geografisch: das XXX-Kollektiv mit (von links) Khaschajar Mahdavi, Michael Röther, Moritz Glaser, Sylvester Göttlicher, Daniel Ippendorf, Sebastian Otto und Konstantin Gohlisch. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Abschluss des Studiums an der Hochschule Furtwangen trennen sich Wege der Macher

Von Beate Müller

Furtwangen. Unter den Studierenden und den jungen Furtwangern hat es sich bereits rumgesprochen: Zukünftig wird es keine XXX-Partys mehr in Furtwangen geben. Zwei Jahre lang organisierten sieben Studenten der Hochschule Furtwangen regelmäßig Mottoparties in ihrem Studienort und bewiesen, dass man im Schwarzwald feiern kann wie in der Großstadt.

Neben mehreren Partys in der Stadthalle mit jeweils rund 500 Besuchern veranstalteten die jungen Leute im vergangenen Jahr zwei große Elektro-Festivals an der Linachtalsperre mit namhaften DJs aus ganz Deutschland. Die beiden Ein-Tages-Festivals lockten bis zu 1500 Besucher aus ganz Süddeutschland in den Schwarzwald. Dass die "3X-Parties" beliebt waren, zeigte auch, dass sie teilweise schon nach wenigen Minuten ausverkauft waren

Nun ist also vorerst Schluss mit den studentischen Events im großen Stil. Fünf der sieben Mitglieder beenden in diesem Semester ihr Studium, was bedeutet, dass sich die Wege der Freunde geografisch trennen. "Es machte uns sehr glücklich zu sehen, dass so viele Menschen an unseren Partys Spaß haben, und das gab uns immer wieder den Ansporn, neue Ideen auszupacken und nochmal einen drauf zu setzen", erklärt Sylvester Göttlicher stellvertretend für das Kollektiv. "Wir wollten keine Ballermannparties schmeißen, sondern den Gästen etwas Besonderes bieten und kamen dann auf so Ideen wie die Pillowfight Party, bei der sich 500 junge Menschen eine Kissenschlacht lieferten oder der Neongeil-Partys, bei denen die Gäste sich mit Leuchtfarbe bemalen konnten."

Was vor zwei Jahren von einer losen Studentengruppe mit spontanen, unangemeldeten Partys im Wald begann, entwickelte sich zu einem Unternehmen, das den jungen Leuten ermöglichte, ihre im Studium erworbenen Fähigkeiten bei der professionellen Eventplanung umzusetzen. "Wir konnten viele Erfahrungen sammeln, weil wir von der Idee bis zum Aufräumen am Tag danach immer dabei waren und auch aus Rückschlägen lernen konnten", so Göttlicher. In der Zeit lernten sie, wie viele Genehmigungen schließlich nötig sind und wen man alles ins Boot holen muss, um eine Veranstaltung zu planen.

So verstärkte sich auch der Draht zu den einheimischen Bürgern, die sie durch Bereitstellung von Geländen oder Ausrüstung tatkräftig unterstützten. Das Kollektiv ist dankbar für jede Hilfe: "Die Kommunikation zwischen Studierenden und Einheimischen ist gar nicht so schlecht, wenn man aufeinander zugeht, wir haben unheimlichen Zuspruch auch von Nicht-Studierenden erhalten." Mitte Juli verabschiedete sich das Kollektiv so wie es angefangen hat: mit einer Open-Air Party an einem geheimen Ort im Wald. Die Gäste erhielten erst kurz zuvor per SMS den Treffpunkt und die Uhrzeit. Ein Zug von rund 400 jungen Leuten zog schließlich zur Party in freier Natur.

Aus den geheimen Partys stammt auch der Name der Gruppe: Da bei der ersten offiziellen Party im Herbst 2013 Ort und Uhrzeit in der Facebookveranstaltung mit XXX markiert wurden und erst, wie bei der letzten Party auch, kurz vor Beginn bekannt gegeben wurden, wurde der Platzhalter schließlich zum Firmennamen umgeändert. Das Ende soll jedoch nur vorläufig sein. "Aufhören in dem Sinne wollen wir nicht, sondern vielmehr den Fokus umlegen", erklärt Göttlicher. Wie genau es weiter geht, weiß jedoch keiner so recht. "In der Form mit eigenen Parties in Furtwangen ist Schluss. Denkbar wäre jedoch, unter einem anderen Namen Events im Auftrag zu organisieren", heißt es. Ob das aufgrund der geografischen Differenzen, die nach Ende des Studiums zwangläufig entstehen, noch möglich ist, bleibt ungewiss.