Ein Erlebnis ist das Hochamt am Ostermontag. Kirchenchor und Orchester, sowie die Solisten (von links) Cristina Haigis, Larissa Botos, Klemens Mölkner und Michael Vogelmaier sorgen unter Leitung von Frank Rieger für eine beeindruckende Wiedergabe der Schubert-Messe in C. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Katholischer Kirchenchor bietet am Ostermontag die Messe in C von Franz Schubert / Der Organist gefällt

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Dass am Ostermontag ein Hochamt mit viel Musik in der Stadtpfarrkirche St. Cyriak stattfindet , hat sich bereits manifestiert. Dieses Jahr hatte der katholischen Kirchenchor "mit Gästen" unter Leitung von Frank Rieger, die Messe in C von Franz Schubert ausgewählt. Das Werk hat Schubert seinem Lehrer Michael Holzer gewidmet. Es wurde 1816 in seiner Heimatkirche von Lichtental (jetzt Stadtteil von Wien) uraufgeführt. Wegen des Orgelsatzes wird sie auch "Lichtentaler Generalbassmesse" genannt. Die instrumentale Gestaltung war zunächst bescheiden.

In Furtwangen wurde die Version von Violinen und Kontrabass zuzüglich zwei Oboen, zwei Trompeten, Orgel und Pauken verwendet. Obwohl das Opus D 452 zur Reihe "kleiner" Messen gehört, hat es hohe technische Anforderungen. Gerade den sehr hohen Sopranen wird einiges abverlangt, bestens durch den Furtwanger Chor bewältigt. "Innerer Gehalt und Wirkung sind bedeutsam", meinte der damalige Zeitgenosse Ignaz Franz Castelli, Direktor des Wiener Kärntnertor-Theaters.

Die ganze Substanz wurde vermittelt, und zum Gelingen der Aufführung trugen die vier Vokalsolisten bei. Ihre harmonisch gerundeten Stimmen waren bereits beim einfühlsamen "Kyrie" zu vernehmen. Cristina Haigis setzte vor allem beim "Benedictus" ihren klaren, strahlenden Sopran ein. Die noch junge Altistin Larissa Botos verfügt schon über eine gut ausgebildete, warme, vollmundige Stimme, und Klemens Mölkner fügte sich mit seinem männlich-gefestigten Tenor ein. Michael Vogelmaier war daneben mit seinem einfühlsam-weichen Bass-Bariton zu hören, und an der Klais-Orgel fungierte Johanna Rieber.

Chor und Orchester überraschten die Gottesdienstbesucher mit dem rasant ausgeführten "Halleluja" von G. F. Händel, und bei Ein- und Auszug wurden Sätze aus Vivalds C-Dur-Concerto durch Wataru Takagi und Reiner Benner (Trompeten) sowie Frank Rieger (Orgel) geboten. Der Chorleiter und Organist spielte ferner zur Kommunion Bachs G-Dur-Konzert. Das BWV 592 gehört zu einer Serie von Bearbeitungen, wozu Prinz Johann Ernst von Sachsen-Weimar das Original lieferte. Außerdem gefiel Rieger mit den Vorspielen, besonders mit der fantasievollen Improvisation zu "Das ist der Tag, den Gott gemacht".

Pfarrer spricht über Emmaus-Geschehen

In seiner Predigt griff Pfarrer Paul Demmelmaer das Geschehen von Emmaus auf, eine der "schönsten Geschichten" des Neuen Testaments. Man sollte wie die beiden Jünger handeln: Mit Jesus gehen, miteinander reden, Hoffnung nach Angst gewinnen, sinnvoll handeln, Trauer und Zweifel überwinden. Dazu diene das Evangelium als Brückenschlag, wozu es immer eines neuen "Emmaus-Gangs" bedürfe. Jesus gehe mit durch Dunkelheit und Leiden, auch dem unseren. Weitere Brücken seien die Heilige Schrift und das Brotbrechen. Demmelmair forderte die Gläubigen auf, immer wieder die Bibel zu lesen und das geschenkte Brot anzunehmen, "damit wir etwas auf den Weg des Lebens haben". Jesus solle der Begleiter sein, wie in dem modernen Lied "Ich möcht’, dass einer mit mir geht".