Ein kurzweiliges Programm boten in der Stadtpfarrkirche St. Cyriak das Kammerorchester Bachmann mit Konzertmeister Daniel Bachmann und Orgelvirtuose Frank Rieger (rechts). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Kammerorchester begeistert

Furtwangen. Es war ein Neueinstieg in Furtwangen, der zum Erfolg wurde: der Auftritt des Kammerorchesters Bachmann in der Kirche St. Cyriak – ein Orchester mit zum Teil recht jungen Mitgliedern.

Zusammen mit Organist Frank Rieger wurde ein facettenreiches Programm in St. Cyriak geboten. Die Kammermusik bewegte sich von italienischem Barock zu modernen, nordamerikanischen Klangempfindungen. Höhepunkt: Das Konzert für zwei Violoncelli in g-Moll von Antonio Vivaldi. Die beiden Solisten Julian und Florian Bachmann konkurrierten geradezu in technischer Perfektion, in satt-sonorem Ton und einer großen interpretatorischen Lebendigkeit, die das dreisätzige Werk zum Hörgenuss werden ließ.

Schon beim Kopfsatz flutete der intensive Cello-Klang den Zuhörer an. Wie hier wurde kernig, herzerfrischend auch von den Tutti-Spielern im Largo musiziert, wobei das Cembalo, bedient von Familienmitglied Valentin Bachmann, zarte Klänge einwob. Bestens klappte im Mittelsatz die Korrespondenz zwischen Soli und Basso continuo und feine Triller und dynamische Gestaltung konnten beeindrucken. Das Finale wurde in einem vitalisierenden Vivace gestaltet, bei dem sich die beiden Hauptakteure gegenseitig anspornten. Als weiterer Solist war Frank Rieger an der Klais-Orgel zu hören.

Bei Händels zweitem Orgelkonzert in B-Dur hatte er eine zurückhaltende, dem Werk gerecht werdende Registrierung gewählt. Das kirchenferne Werk des Hallensers war als Zwischenspiel bei Opernaufführungen unter Verzicht auf das Pedal konzipiert. Wohler schien sich der Orgelvirtuose beim G-Dur-Werk BWV 541 von Johann Sebastian Bach zu fühlen, wo die "volle" Orgel genutzt wurde.

Das BWV 541 wurde in einem energiegeladenen Achtelrhythmus mit impulsiven Bassfiguren im Präludium gestaltet und ging in einer groß angelegten Fuge auf, die nach einer Fermate und markanten Zäsur in einem Organo-Pleno-Schluss endete. Auch das minimalistische "Company für Streichorchester" des Nordamerikaners Philip Glass konnte mit seinen Klangschichtungen, leichten Dissonanzen, widerstreitenden rhythmischen Bewegungen, Klangteppichen und dynamischen Überraschungen des Subito-Forte (dritter Satz) begeistern. Die dunkle Färbung wurde mit Romanze und Scherzo von Sergej Rachmaninow schlagartig weggewischt und die Zugabe mit Antonin Dvoraks "Humoreske" geleitete das Publikum erheitert in den winterlichen Abend.