Praktische Übungen sind beispielsweise am Stand der Firma Kammerer Bedachungen möglich. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Messe am OHG gut besucht / Sinkende Schülerzahl aber spürbar / Handwerk stärker vertreten

Beliebt ist auch bei der neunten Auflage die Furtwanger Bildungsmesse am OHG. Viele Jugendliche und ihre Eltern konnten sich hier ganz gezielt über verschiedene Ausbildungsberufe und Ausbildungsmöglichkeiten informieren.

Furtwangen. Allerdings, so Pressesprecher Fabian Mauz von der Robert Gerwig Schule, mache sich beim Besuch offensichtlich auch die sinkende Schülerzahl durch den demografischen Wandel wie auch die "Konkurrenz"-Situation zwischen den verschiedenen ausbildenden Betrieben bemerkbar. Aber immer noch ist diese Bildungsmesse für viele Aussteller ein wichtiger Pool, um neue Azubis zu gewinnen. Ein Beispiel ist hier die Deutsche Rentenversicherung: Sie hat zwar ihr Büro in Villingen, kommt aber regelmäßig nach Furtwangen, um hier für Nachwuchs zu werben, offensichtlich erfolgreich. "Sonst würden wir uns hier nicht in diesem Umfang engagieren und nach Furtwangen fahren", so eine Sprecherin der Rentenversicherung.

In einer besonders guten Position ist offensichtlich die Stadt Furtwangen, wie Hauptamtsleiter Marcel Schneider erläuterte. Die Stadt bietet drei Ausbildungsplätze, davon einen in Kooperation mit Gütenbach. Und für diese drei Plätze hatte man auch zuletzt wieder rund 30 Bewerbungen, während andere Betriebe Probleme haben, noch genügend Bewerber zu finden. Doch noch ist die Situation bei den Azubis zufriedenstellend, die meisten Ausbildungsplätze können noch besetzt werden. Aber die Situation wird immer enger, wie Antje Schwer von der Personalleitung der E. Wehrle GmbH berichtete. Aktuell bildet Wehrle 17 Jugendliche aus, aber es werde immer schwieriger genügend Bewerber zu finden. Deutlich stärker als bisher vertreten war bei der diesjährigen Bildungsmesse das Handwerk. Zur Verstärkung war auch die Handwerkskammer selbst gekommen und informierte umfassend über die verschiedenen Ausbildungsberufe im Handwerk. Nicht zuletzt stand eine Liste zur Verfügung, wo es in der ganzen Region noch freie Lehrstellen gibt.

Dabei war das Interesse ganz unterschiedlich. Es gab einige junge Besucher, die ganz konkret auf der Suche nach einer Lehrstelle waren. Aber viele andere waren dafür noch zu jung, so beispielsweise die Beobachtung bei der Volksbank. Für sie kam es zuerst einmal darauf an, sich überhaupt über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren, häufig wurden hier auch entsprechende Praktika vereinbart, damit die Schüler einmal den Berufsalltag und den jeweiligen Beruf kennenlernen können.

Bemerkenswert ist das Engagement, das die Firmen bei dieser Bildungsmesse an den Tag legen. Denn es sind meistens nicht nur kleine einfache Informationsstände, sondern umfangreiche Informationen und Ausstellungsstücke. So präsentierte das Altenheim St. Cyriak Gerätschaften aus dem Pflegebereich oder bei Kammerer Bedachungen konnte man erste Versuche mit den speziellen Werkzeugen machen. Besonders die Industriebetriebe hatten richtige große Ausstellungsstände: Sie präsentierten ihre Produkte und die verschiedenen Fertigungsschritte. Nicht zuletzt konnte man an vielen Stellen auch etwas basteln oder ausprobieren und mit nach Hause nehmen: sei es bei der Robert Gerwig Schule ein regelbares Blinklicht zusammen zu löten oder bei Ketterer Getriebe eine Tasche mit dem eigenen Namen zu beschreiben. Auch diese Angebote bis zum Dosen werfen und Tischfußball waren immer gefragt.

Nicht zuletzt sorgten Schüler des OHG dafür, dass die Besucher in der Mensa verpflegt wurden, die Aussteller bekamen sogar einen Catering Service direkt am Stand.