Ein lebhaftes Gespräch entwickelt sich im Furtwanger Rathaus zwischen Sozialdemokraten und Bürgermeister Josef Herdner. Im Bild von links Karl Wehrle, der SPD-Bundestagskandidat und Kreisvorsitzende Jens Löw, Bürgermeister Josef Herdner, Erika Rössle-Krinn und Arnold Kienzler. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundestagswahl: SPD-Kandidat Jens Löw diskutiert mit Bürgermeister Josef Herdner

Von der Energiewende über Flüchtlingsprobleme bis zum Ausbluten des ländlichen Raumes reichten die Themen, die der SPD-Bundestagskandidat und Kreisvorsitzende Jens Löw mit Bürgermeister Josef Herdner diskutierte.

Furtwangen. Auch einige Furtwanger SPD-Mitglieder waren mit ins Rathaus gekommen und beteiligten sich an den regen Gesprächen. Um etwas für die Region zu erreichen, "brauchen wir keine Ideologien", darüber waren sich die Sozialdemokraten und der CDU-Bürgermeister einig.

In Furtwangen leben derzeit etwa 50 Flüchtlinge, teilte Bürgermeister Josef Herdner auf eine Frage von Jens Löw mit. Sie sind in Wohnungen dezentral untergebracht, so werde Gettoisierung vermieden. Auf der Wunschliste steht Deutschunterricht vor Ort. "Eine tolle Sache" sei das Sprachcafé, wie überhaupt die ehrenamtliche Betreuung gut funktioniert.

Über den sozialen Wohnungsbau und den Trend in die großen Städte wurde längere Zeit diskutiert. Jens Löw betonte, dass man diese Probleme nicht dem Markt allein überlassen könne, das haben die letzten Jahre deutlich gezeigt. "Wir brauchen sozialen Wohnungsbau, der über viele Jahre vernachlässigt wurde", versicherte der SPD-Bundestagskandidat.

Direkte Buslinie gefordert

Der öffentliche Personennahverkehr wird in Furtwangen immer wieder diskutiert. Bürgermeister Herdner berichtete von seinen Bemühungen um eine direkte Buslinie nach St. Georgen. Damit könne eine direkte Verbindung zum geplanten Ringzug geschaffen werden. Doch bisher blieben seine Bemühungen vergeblich, bedauerte er. Wichtig sei für Furtwangen die Verbindung mit den Nachbarkreisen, betonte Jens Löw. In Furtwangen ist die Schulbauförderung derzeit viel diskutiert, wie Josef Herdner darlegte.

Die Sanierung und Modernisierung des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschulzug wird insgesamt rund 18 Millionen Euro kosten, verteilt auf mehrere Jahre. "Bildung ist gerade für den ländlichen Raum existenzsichernd", so der Bundestagskandidat. Die Versorgung des ländlichen Raumes mit Ärzten, Apotheken und Geschäften sei wichtig, wenn der ländliche Raum nicht abgehängt werden soll, darüber waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig.

Löw berichtete von Bemühungen, die Ärzte-Regionen neu aufzuteilen, damit nicht alle Ärzte sich im Raum Oberzentrum – Donaueschingen ansiedeln. Freilich erteilte er Zwangsverpflichtungen eine Absage, weil die längerfristig nichts nützen.