Eine enge Kooperation zwischen den Fußballvereinen in Furtwangen und Gütenbach im Bereich der Jugendarbeit ist notwendig, um die Zukunft der Vereine zu sichern. Regelmäßig treffen sich die Jugendleiter zum Austausch oder auch zur Bildung der jeweiligen Spielgemeinschaften. Unser Bild zeigt (von links) Helmut Lubenow (FC 07), Mario Dold (FC Gütenbach), Christine Kaltenbach (Sportfreunde Neukirch), Thomas Losch (FC 07) und Arnold Hettich (Sportfreunde Schönenbach). Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußballer suchen nach Wegen, die Zukunft ihrer Klubs zu sichern / Modell der Spielgemeinschaft wird erweitert

Furtwangen/Gütenbach (sh). Eine enge Kooperation zwischen den Fußballvereinen in Furtwangen und Gütenbach ist angesagt, um die Zukunft der Vereine zu sichern.

Die Jugendleiter dieser vier Fußballvereine stellten dieses Kooperationsmodell, das von Jahr zu Jahr mehr Bedeutung gewinnt, einmal vor. "Diese Kooperation wird immer enger", stellt Christine Kaltenbach, Jugendleiterin bei den Sportfreunden Neukirch, fest.

Begonnen hat es vor vielen Jahren schon mit ersten Spielgemeinschaften, wenn einer der Vereine nicht mehr genügend Aktive für eine Altersklasse aufstellen konnte. Inzwischen sind diese Spielgemeinschaften die Regel.

Am deutlichsten wird die Bedeutung solcher Spielgemeinschaften im Bereich der A-Junioren, also der ältesten Jugendspieler. Hier besteht eine Spielgemeinschaft zwischen allen vier Vereinen FC 07 Furtwangen, Sportfreunde Schönenbach, FC 04 Gütenbach und Sportfreunde Neukirch bereits seit vier Jahren. Damit können die vier Vereine gemeinsam sogar zwei Mannschaften melden.

Dabei, darauf legte Arnold Hettich von den Sportfreunden Schönenbach großen Wert, sind natürlich die vier Vereine weiterhin komplett selbstständig. Doch man sieht die großen Vorteile der Kooperation im Jugend-Bereich. Durch die Vereinigung der Kräfte kann man eine sehr spielstarke Mannschaft aufstellen. Damit ist es für viele Spieler auch attraktiv, weiterhin im Bregtal und damit im eigenen Verein zu spielen und sich nicht von den größeren Vereinen der Region abwerben zu lassen.

Andererseits haben auch schwächere Spieler immer eine Chance und können regelmäßig in der zweiten Mannschaft mitspielen. Nur so haben die vier Vereine die Aussicht, dass immer wieder genügend Spieler aus der Jugend in die aktive Mannschaft nachrücken können.

Das Erfolgsmodell der A-Junioren wird nun auch auf die B-Junioren übertragen, auch hier gibt es jetzt eine Spielgemeinschaft aller vier Vereine. In den übrigen Altersklassen bilden sich Spielgemeinschaften nach Bedarf, einzelne Vereine können auch hier noch eigene Mannschaften melden. Die jeweilige Spielgemeinschaft trägt dann während der Saison die Namen desjenigen Vereins, der die meisten Spieler stellt, bei den A-Junioren sind dies aktuell die Sportfreunde Neukirch, bei den B-Junioren der FC 07 Furtwangen. Und neu gibt es auch eine Spielgemeinschaft zwischen den Mädchen-Mannschaften des FC 07 und der Sportfreunde Neukirch.

Die sportlichen Erfolge geben den Jugendleitern recht: Die A-Junioren behaupten sich gut in der Bezirksliga, die B-Junioren werden voraussichtlich sogar aufsteigen, und bei den Mädchen beginnen die B -uniorinnen in der kommenden Saison in der Verbandsliga. Trotzdem hat man in der Jugendarbeit immer noch mit Problemen zu kämpfen. Arnold Hettich berichtet beispielsweise, dass vier seiner A-Jugend-Spieler aktuell das Abitur ablegen und dies wegen des G 8 ein Jahr früher als bisher. Je nach weiterem Ausbildungsweg stehen sie dann in der zweiten Saison der A-Junioren nicht mehr in Schönenbach zur Verfügung.

Noch größer ist das Problem, trotz dieser Kooperation genügend Trainer zu finden: Früher brauchte jeder Verein zwei Trainer je Altersklasse, also gesamt acht Trainer. In der Kooperation sind es nur noch insgesamt vier Trainer die benötigt werden, auch die sind immer schwerer zu finden. Die Jugendleiter der vier Vereine sind auf jeden Fall überzeugt, dass dieses Kooperationsmodell sinnvoll und auch wirksam ist. Auch wenn es für die Vereine noch mehr Arbeit bedeutet. Allein die Aufstellung der Mannschaft für die neue Saison setzt im Frühjahr mehrere gemeinsame Sitzungen voraus.

Wie die Jugendleiter am Rande anmerkten, sind ausreichende und gute Sportstätten die Voraussetzung für eine erfolgreiche Jugendarbeit. Bei den Sportplätzen sei man ziemlich gut versorgt, vor allem, wenn auch der Furtwanger Kunstrasen realisiert werden kann. Dann gibt es in beiden Gemeinden drei Rasen- und drei Kunstrasenplätze. Der Bedarf ist groß: Insgesamt gibt es in den vier Vereinen mehr als 25 Jugend-Mannschaften und gegen 15 aktive Mannschaften. Und diese absolvieren fast durchweg zweimal Training pro Woche zuzüglich der jeweiligen Spiele. Allein dies zeigt den großen Bedarf an Sportplätzen. Eng wird es für die Vereine im Winter, wenn das eigentlich notwendige Training nicht durchgeführt werden kann, weil nicht genügend Kapazitäten in den Sporthallen zur Verfügung stehen. Mehr als eine Stunde Training pro Woche gerade bei den Jugendmannschaften ist kaum möglich, aber eigentlich nicht ausreichend.