Das Projekt "Brückenbauer" feiert seinen zehnten Geburtstag. Von unten nach oben: Sozialpädagogin Kerstin Lietzau, Inge Mosbacher und Sachgebietsleiter Christian Mayer. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Dagmar Gronert engagiert sich beim Projekt "Brückenbauer"

Furtwangen. Vor zehn Jahren wurde das Projekt "Brückenbauer" der Einrichtung "impuls – Wir machen Jugendliche stark!" ins Leben gerufen. Die Leitung für das Projekt hat die Sozialpädagogin Kerstin Lietzau inne. Ihre Aufgabe ist es, ehrenamtliche Paten zu finden, die benachteiligte junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren begleiten.

"Im Mittelpunkt der sozialpädagogischen Tätigkeit steht vor allem, für das Projekt geeignete Jugendliche und engagierte Ehrenamtliche auszuwählen und zu einer erfolgreichen Partnerschaft zusammen zu führen", berichtet Kerstin Lietzau. Die Patenschaften haben Laufzeiten zwischen einem halben und rund drei Jahren und werden fachlich begleitet. Im gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis bestehen stets etwa 20 Patenschaften, der Bedarf und das Interesse seien aber deutlich höher.

Eine dieser Paten ist Dagmar Gronert aus Furtwangen. Sie ist Patin für zwei Jugendliche. Viele Jahre hat sie in einer Sonderschule für Geistigbehinderte gearbeitet und sich ehrenamtlich als Integrationshelferin für ein autistisches Kind engagiert. Dagmar Gronerts Patenkinder sind Jugendliche mit Migrationshintergrund in der ersten und dritten Generation in Deutschland.

"Während die Familie in der dritten Generation sehr gut Deutsch spricht und voll integriert ist, hat die andere Familie noch große Defizite. Sie sprechen zwar alle Deutsch, das sie in Eigeninitiative an der VHS lernten, aber bei Formularen und anderem Schriftverkehr benötigen sie Unterstützung", berichtet Dagmar Gronert.

Ihre Hauptaufgabe sieht sie darin, die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in die Berufswelt zu begleiten. Dabei unterstützt sie ihre Patenkinder bei schulischen Problemen in verschiedensten Bereichen. Sie führt Gespräche mit den Jugendlichen und deren Familien über ihre Wünsche und darüber, was realistisch ist für die berufliche Zukunft. Sie hilft dabei, ein Praktikum vorzubereiten und kümmert sich darum, dass ihre Patenkinder selbstständig werden. Dazu übt sie mit ihnen das Lesen eines Bus- oder Zugfahrplanes. Dagmar Gronert engagiert sich gerne für die Jugendlichen. "Ich habe viele Interessen und mir ist auch nie langweilig. Doch mir macht diese sinnvolle Arbeit mit jungen Menschen Freude. Als Alleinstehende nimmt man am aktuellen Leben anderer Menschen teil, bleibt geistig rege, kommt aus dem Haus, erfährt dankbare Anerkennung und beugt so der eigenen Vereinsamung vor, über die sich so viele Senioren beklagen", meint Dagmar Gronert. Sie findet es wichtig, dass Senioren oder andere Erwachsene, die Zeit haben, aus ihrer reichen Lebenserfahrung ein Stück an Jugendliche weiterzugeben.