Vier Traumtage in der Aletscharena (Wallis, Schweiz) erlebten 13 Mitglieder bei der 7. Herbsttour für Genießer der Bergsteigergruppe Furtwangen Mitte Oktober. Das Bild entstand in knapp 2900 Metern Höhe. Der Grat verlangte während mehr als drei Stunden von den meist älteren Teilnehmern Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und kräftiges Zupacken. Foto: Hall Foto: Schwarzwälder-Bote

Herbsttour: Senioren der Bergsteigergruppe verbringen vier eindrucksvolle Tage in der Aletscharena

Furtwangen. Es war die siebte Herbsttour für "zeitunabhängige Genießer", welche die Furtwanger Bergsteigergruppe im Deutschen Alpenverein durchführte. Sechs Frauen und sieben Männer – der älteste Teilnehmer hat das 82. Lebensjahr überschritten – erlebten unvergessliche Tage, aber auch anstrengende Etappen in den südlichen Berner Alpen, auf Walliser Staatsboden. Auf diesem Terrain kennt sich Schönenbachs Ortsvorsteher Hansjörg Hall bestens aus, so konnte die Landkarte getrost im Rucksack bleiben.

Die Tour bot an allen vier Tagen ein unvergleichliches Panorama, von Montblanc bis zum Rheinwaldhorn in Graubünden und im Mittelpunkt die Viertausender der Walliser und Berner Alpen. Startpunkt war Brig im Rhonetal, wo per Postbus Blatten bei Naters erreicht wurde. Dann hieß es Rucksack auf den Buckel. Ein schmaler Weg führte über 800 Höhenmeter zur Belalp, wo Demetria und Bernard im Hotel Tigilou die Schwarzwälder erwarteten.

An Tag zwei ging es am Aletschbord über 600 Höhenmeter steil bergab zum Aletschji. Dort erspähte das Team den gewaltigen Aletschgletscher, längster Eisstrom Europas, der stellenweise eine Masse von 800 Meter dickem Eis aufweist. Sein Abfluss, die Masse, zwängt sich durch eine enge Felsschlucht. Diese ist 2008 mit einer gewaltigen 124 Meter langen Hängebrücke erschlossen worden, welche sich 80 Meter über Grund befindet. Ein Großteil genoss den Tiefblick auf die rauschende Massa und das Gletschertor. Durch den Aletschwald, Unesco-Weltnaturerbe, ging es über 600 Höhenmeter hinauf zur Riederfurka. Nach dem Abstieg hießen Rita und Christoph im "Silbersand" die Gruppe willkommen.

Seilbahnfahrt zur Moosfluh

Der dritte Tag begann mit einer Seilbahnfahrt zur Moosfluh, zielstrebig den Bettmergrat im Auge, der leichte Kletterkünste in knapp 2900 Metern Höhe erforderte. Schmale Stege, Hühnerleitern, Krampen, Stifte und das eine oder andere Sicherungsseil erleichterten die Überschreitung. Aber Schwindelfreiheit war Voraussetzung, denn neben einer 360-Grad-Panoramaschau gab es Tiefblicke von luftigen Felszacken.

An Tag vier wartete wieder ein Adrenalinschub. Eine weitere Hängebrücke stand auf dem Tourenplan. Auf teils vereistem Weg ging es zur tief zerfurchten Landschaft des Fieschergletschers. Einkehr war bei Hubert und Konrad in der Burghütte, zwei Originalen, die schon an den internationalen Langläufen "Rund um Neukirch" teilnahmen. Danach wartete die Aspi-Titter-Hängebrücke. War diese "reine Nervensache", brauchte es viel Muskelkraft, um die Treppen und steilen Freiluftrampen über 100 Höhenmeter aufwärts zu bewältigen.

Von Bellwald ging es mit dem Zug nach Brig. Die kleine Gondel der Seilbahn zur Bahnstation Fürgangen brachte die Bergsteiger ins Tal.

Auf der Rückfahrt in den Schwarzwald bedankte sich Gruppenleiter Hansjörg Dufner bei seinem Schwager Hansjörg Hall für die nachhaltigen Wallistage, welche unfallfrei verliefen.