Robert Jäger bei einer Vorstandssitzung in der "Arche" (2008). Im Hintergrund steht das Orchestrion. Foto: Buchmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Robert Jäger erwarb Verdienste um Museum "Arche" und das OHG

Furtwangen. In Stutensee bei Karlsruhe starb am 7. November Robert Jäger, der von 2003 bis 2009 Vorsitzender des Vereins und davor mehrere Jahre lang stellvertretender Vorsitzender war. Der Pädagoge machte sich auch um das OHG verdient.

Im Jahr 1999 starb die alte "Arche"-Wirtin Martha Fleig, geborene Bob, die ihr Haus der Stadt Furtwangen vererbte. Es folgten längere Beratungen, was mit dem Haus anzufangen sei, wie es genutzt werden könnte und wie die Renovierung zu finanzieren sei. Bei all dem Hin und Her trat Robert Jäger immer für die Einrichtung als Museum ein, bis mit Mitteln der EU, des Landes und der Stadt Furtwangen und zahlreichen privaten Spenden Renovierung und Umgestaltung des Gasthauses durchgeführt werden konnten. Dabei half dem Verein sehr, dass Robert Jäger in der Bevölkerung bekannt und beliebt war. Er war seit 1964 Lehrer für Englisch und Geschichte am OHG und saß von 1989 bis 1994 im Gemeinderat der Stadt Furtwangen.

Am 15. Oktober 2005 wurde das Museum "Gasthaus Arche" im Beisein des Regierungspräsidenten Sven von Ungern-Sternberg eröffnet und von Stadtpfarrer Josef Beha gesegnet. Seit dem Jahre 2006 kann in der "Arche" wieder dem Klang eines Orchestrions gelauscht werden.

Robert Jäger erlebte mit, wie das Museum Aushängeschild der Stadt wurde und Ansehen über die Stadtgrenzen hinaus gewann. Parallel zur Arbeit im Verein beschäftigte sich Robert Jäger mit der Stadtgeschichte und verfasste für den zweiten Band der Stadtchronik das Kapitel "Die Weimarer Republik – Niedergang und Neubeginn: In den Wirren einer schweren Zeit".

Nach seiner Amtszeit wurde Robert Jäger zum Ehrenvorsitzenden des Geschichts- und Heimatvereins Furtwangen ernannt – er hat sich um den Verein und die Stadt Furtwangen verdient gemacht, sein Wirken sei unvergessen.

Robert Jäger hat sich ganz stark um den Jugendaustausch am Otto-Hahn-Gymnasium und damit für die Region eingesetzt. Er konnte dabei die aktive und auch finanzielle Unterstützung durch die Stadt Furtwangen gewinnen, die diese Möglichkeiten des gegenseitigen Kennenlernens von Menschen und Kultur anderer Länder als Ausgleich für eine nicht bestehende offizielle Städtepartnerschaft sehr begrüßte.

Schon in den späten sechziger Jahren war als Begleitlehrer bei den Colne-Austauschen dabei. 1989 brachte er, als die Ost-West-Trennung noch nicht in Frage stand, die Schulpartnerschaft mit dem ungarischen Györ auf den Weg. Der Austausch bestand von 1992 bis ins Jahr 2000 unter der Obhut von Robert Jäger.

Auch lokalpolitisch war Robert Jäger aktiv. Von 1989 bis 1994 saß er für die FWV /FDP-Fraktion im Gemeinderat.

Die Trauerfeier findet am heutigen Donnerstag ab 14 Uhr in Stutensee-Friedrichstal statt.