Froh, dass der Trägerverein des Furtwanger Altenheims wieder schwarze Zahlen schreibt: Bürgermeisterstellvertreter Manfred Kühne ist erfreut, dass die schwierige Zeit überwunden ist, "man sieht Licht am Ende des Tunnels". Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz weist kleinen Gewinn auf / Zusammenarbeit mit Sozialstation intensiviert / Gemeinsame Projekte geplant

Furtwangen (sh). Mit Freude stellte der Vorsitzende des Trägervereins des Altenheims St. Cyriak Furtwangen, Pfarrer Paul Demmelmair, fest, dass nach mehreren kritischen Jahren im vergangenen Jahr im Altenheim endlich wieder ein positives finanzielles Ergebnis erzielt wurde. Es sei zwar nur ein geringer Betrag, aber ein Gewinn, wie Barbara Lübbers in ihrer Bilanz bei der Hauptversammlung deutlich erklärte.

Noch 2013 hatte die Bilanz einen sechsstelligen Verlust aufgewiesen, 2014 schloss mit einem kleinen Gewinn ab. Die Tilgungen und Ähnliches liefen wie geplant. Nun hofft der Verein, dass auch im laufenden Jahr eine solche positive Bilanz erreicht wird.

Allerdings berichtete Heimleiter Peter Baake in seinem Geschäftsbericht auch über Probleme in diesem ersten Halbjahr. Denn durch Darm-Infekte und gleichzeitig eine Grippewelle starben im ersten Quartal rund 20 Bewohner, fast drei Mal so viele wie im Durchschnitt. Eine ähnliche Situation habe es bei den Patienten der Sozialstation gegeben, in dieser Zeit seien 80 Menschen gestorben. Dadurch sei die Zahl der Bewohner im Altenheim von durchschnittlich 92 im vergangenen Jahr bis Ostern auf 83 Senioren gesunken, was geringere Einnahmen zur Folge habe. Geplante Veränderungen bei den Mitarbeitern, um den Verlust aufzufangen, seien aber nicht mehr notwendig, da die Belegung wieder gestiegen sei. Allerdings stehe bei vielen der Bewohner noch eine höhere Einstufung der Pflegestufe an. Bei vielen sei der Aufwand so groß wie bei Pflegestufe zwei, bezahlt werde aber aktuell nur Pflegestufe eins.

Im Kassenbericht von Matthias Hall wurde deutlich, dass der Trägerverein im vergangenen Jahr das Altenheim massiv unterstützt hat durch die Anschaffung einer Spülmaschine und eines Dampfgarers. Die Rücklagen des Vereins schrumpften dadurch fast auf die Hälfte. Aktuell hat der Trägerverein 83 Mitglieder mit sinkender Tendenz. Es sei dringend erforderlich, wieder Mitglieder zu werben.

Demmelmair gab auch noch einen Ausblick auf aktuelle und künftige Aktivitäten. So habe man die Zusammenarbeit mit der Sozialstation intensiviert und verbessert. Das Altenheim selbst benötige für dauerhafte Stabilität noch ein zweites oder gar drittes Standbein. Bedarf für weitere Angebote sei vorhanden. Erledigt haben sich durch den Verkauf der beiden Gebäude Pläne für Einrichtungen in der alten Post oder in der Baumannstraße 13. Davon unabhängig suche man nun mit der Sozialstation Möglichkeiten suchen, weitere Angebote in der Altenpflege zu realisieren. Für ein solches Projekt könnte eine gemeinsame Genossenschaft gründet werden.

Bürgermeisterstellvertreter Manfred Kühne zeigte sich erfreut, dass die schwierige Zeit offensichtlich überwunden ist, "man sieht Licht am Ende des Tunnels". Nach seiner Einschätzung müssten Bürgermeister und Gemeinderat enger mit Altenheim und Sozialstation zusammenarbeiten, um etwas Neues ins Leben zu rufen. Die beiden Institutionen hätten die entsprechende Versorgungskompetenz. Mit einbezogen werden sollte auch die Ärzteschaft.