Original und Konterfei: Der Künstler Hanswilli Pörschmann stellt sich auf einem Bild selbst als alten Uhrmacher dar. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Hanswilli Pörschmann stellt Bilder im Rathaus aus / Furtwanger Persönlichkeiten in charakteristischer Pose porträtiert

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Zur stehenden Einrichtung ist die "Kunst im Rathaus" geworden. Seit Freitag stellt der Furtwanger Hanswilli Pörschmann seine Malereien mit verschiedenen Themen aus.

Bei der Eröffnungsfeier begrüßte Bürgermeister Josef Herdner eine Vielzahl an Gästen und freute sich, dass der Eingang zum Rathaus "einen anderen Rahmen" erhalten hat und Veränderung bringt. Als kürzlich mehrere Tage nur weiße Wände zu sehen waren, habe man ein seltsames Gefühl bekommen, dass es sich jetzt verwandelt. Höchst interessante Gemälde in einer großen Bandbreite und Fülle würden gezeigt und Pörschmann nehme den Betrachter in einen Abschnitt Zeitgeschichte mit, da er Menschen bei alltäglichem Tun malte, die Erinnerungen wecken.

Persönlich fühlte sich der Schultes besonders von der Abbildung Gerhard Scherers berührt, der ihn in dessen unnachahmlicher Manier zeige. Tierbilder und auch mystische Landschaften seien eine Bereicherung, wie die gesamte Ausstellung. Herdner ermunterte die Bürger, ins Rathaus zu gehen.

Hanswilli Pörschmann dankte dem Rathaus-Chef für die Möglichkeit auszustellen und für die Mithilfe durch Michael Schlageter und Bernhard Scherzinger. Tiere würden es dem Maler nicht leicht machen, denn sie seien dauernd in Bewegung. Daher werden zunächst Skizzen und Fotos gemacht, um alles in Öl oder Pastell auszugestalten. Auch bei Landschaften seien Fotografien eine wertvolle Hilfe, um präzise Farbgebung zu garantieren.

Hanswilli Pörschmann, Jahrgang 1934, verfügt auch über fremde Wurzeln, ist aber seiner Heimatstadt Furtwangen innig verbunden und schöpft aus der Schwarzwälder Umgebung seine Motive. Zeichnen und Malen hat er bei Jakob Rommel, Lehrer an der Schnitzerei- und Uhrmacherschule, gelernt. Der Absolvent der hiesigen Ingenieurschule war bis 1997 berufstätig. Danach intensivierte er sein Hobby in freier Natur und im Atelier unter Verwendung verschiedener Techniken. So sind in der Ausstellung sowohl expressiv-mystische Bäume in Kohle auf Leinwand gebannt oder in Öl gehaltene Porträts dargestellt. Daneben kommen Arbeiten mit Pastellfarben. Viele der ausgestellten Bilder sind von einem dezenten Sfumato überzogen, ein transparenter, feiner und heller Nebel, der den Motiven einen individuellen Ausdruck verleiht.

Bäume, Landschaften und verschiedene Tiere werden gezeigt. Daneben sind Furtwanger Persönlichkeiten wie Schuhmacher Fritz Siedle, das Hoch-Mariele oder das Original Franz Neher in charakteristischer Pose zu sehen. Rätselraten gab es um einen gereiften Uhrmacher mit Arbeitsschurz und Zipfelmütze. Die Lösung: ein fantasievolles Selbstporträt.

Die Ausstellung ist bis 27. November, wochentags von 9 bis 12.30 Uhr zu sehen.