Hunderte Menschen strömen in die Aula der Hochschule, um Norbert Weis zu helfen / Viele Freiwillige im Einsatz

Von Stefan Heimpel

Furtwangen/Neukirch. Eine beeindruckende Welle der Hilfsbereitschaft erfuhr Norbert Weis aus Neukirch: Bei einer Typisierung für den an Leukämie erkrankten Neukircher erlebte die Aula der Hochschule am Sonntagnachmittag einen richtigen Ansturm. Organisiert wurde dabei die ganze Aktion von Verwandten und Freunden.

Erst vor sechs Monaten hatte in Furtwangen eine solche Typisierung stattgefunden. Und dies war damals bereits die dritte Typisierung in der Uhrenstadt. Dass trotzdem am Sonntag ein solcher Ansturm einsetzte, überraschte nicht zuletzt die Leiterin der Stammzelldatei an der Freiburger Universitätsklinik, Elisabeth Lenartz, die mit drei Helfern ihrer Abteilung zu dieser Aktion nach Furtwangen gekommen war.

Bereits nach etwa der Hälfte der auf eine Dauer von fünf Stunden geplanten hatten sich mehr als 400 Personen zur Typisierung bereit erklärt. Mit einem solchen Ansturm habe man kaum rechnen können, stellte Elisabeth Lenartz erfreut fest.

Trotz des Ansturms verlief die ganze Aktion in der Aula der Hochschule reibungslos und zügig. Dies lag nicht zuletzt an der großen Hilfsbereitschaft bei Freunden und Verwandten von Norbert Weis. Die Regie über die ganze Aktion hatten Dolores und Christian Brugger übernommen. Regelmäßig hatte man sich im Vorfeld getroffen, um alles abzusprechen und zu organisieren. 15 Helfer waren es aus der Verwandtschaft, nochmals etwa ebenso viele aus dem Freundeskreis.

Die Helfer unterstützten das Freiburger Team bei der Erfassung der Freiwilligen ebenso wie bei der Organisation im Saal. Ein Beispiel für überragende Hilfsbereitschaft war die riesige Kuchentheke: Mehr als 70 Kuchen zur Bewirtung der Teilnehmer waren aus diesem Freundeskreis zusammengekommen. Und für alle Helfer war es selbstverständlich, mitzumachen wie beispielsweise für den Sohn Benjamin Weis, der vor dem Eingang der Aula eine Umfrage bei den Teilnehmern durchführte.

Im Internet erfolgreich Werbung gemacht

Bemerkenswert auch die große Zahl von jungen Erwachsenen, gerade die Werbung über das Internet und ganz gezielt auch an der Hochschule hatte offensichtlich vieles bewirkt: "Wenn wir hier vielleicht helfen können, dann versuchen wir das!"

Nicht zuletzt hatte die Hausärztin des Leukämiekranken, Barbara Weis, den Lions Club mit ins Boot geholt, über den die Spendenaktion abgewickelt werden kann und der einen wesentlichen Betrag übernimmt. Denn eine solche Typisierung ist teuer und muss komplett über Spenden finanziert werden. Und auch Barbara Weis konnte sich auf Unterstützung verlassen: Alle ihre Helferinnen waren an diesem Nachmittag im Einsatz, und auch aus anderen Praxen waren noch zwei Helferinnen dazu gestoßen.

Selbst der Kanzler der Hochschule Furtwangen, Gerd Kusserow, kam die Aula: "Da wir von der Hochschule diese Aktion unterstützen, will ich mich auf jeden Fall informieren. Ob ich dann aber mitmache, kann ich erst nach dieser Information sagen."