Gedankenaustausch über Bildungspolitik mit der Grünen-Ministerin Theresias Bauer (Mitte) gibt es in Furtwangen. Mit dabei waren die Landtagsabgeordnete Martina Braun und Bundestagskandidat Volker Goerz. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Diskussion: Ministerin Theresia Bauer im Gespräch mit Prominenten des Kreises

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, referierte im Furtwanger Hotel "Ochsen" über Freiräume der Wissenschaft, Mitarbeit, Mut und Kraft jedes Einzelnen und sagte, dass kluge Köpfe gebraucht werden. Volker Goerz, Kandidat der Grünen bei der Bundestagswahl, begrüßte das bunt gemischte Publikum und leitete die Diskussion.

Die Landtagsabgeordnete Martina Braun hob auf Vollbeschäftigung und die Schulstadt Furtwangen ab, die im ländlichen Raum von Kinderbetreuung bis Uni-Studium alles biete. Die Hochschule Furtwangen University (HFU) war durch Rektor Rolf Schofer und einige Kollegen bestens repräsentiert. Ministerin Theresa Bauer wollte den Blick auf das Land und die große politische Wetterlage richten, die sich auch in Einschränkungen der wissenschaftlichen Forschung von Ungarn bis USA offenbare. Daher könne man auf die liberale wissenschaftliche Förderung im Lande stolz sein. Sie forderte, Haltung zu zeigen, selbstbewusst Prioritäten zu setzen, Kraftquellen zu nutzen und offene wissenschaftliche Freiräume zu schützen und zu erweitern. "Kluge Köpfe" seien zu fördern, aber erwartet werde auch Mut, Risikobereitschaft und ein eigener Beitrag. Eine Grundfinanzierung würde die Hochschulen absichern. Immerhin fließen 4,8 Prozent des Binnenbruttosozialprodukts in die Bildung, um Baden-Württemberg als "Innovationsland Nummer 1" in Europa zu erhalten. Die deutschlandweit erstmals eingeführten Studiengebühren wirkten Sparmaßnahmen entgegen. Schofer befürchtete allerdings, dass Studierende abgeschreckt werden würden. Von derzeit 6500 Studierenden kämen rund 500 aus dem Ausland. Für ein Zweitstudium werden 650 Euro und für internationale Studierende 1500 Euro fällig. Breit war die Diskussionspalette. Galerieleiter Wendelin Renn aus Schwenningen bemängelte, dass die Kulturförderung drastisch sinke. Egal ob G 8 oder G 9 , wichtig seien die Lehrinhalte, um Bachelor-Studium und soziale Kompetenzen in Einklang zu bringen, so IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez.

Ulrich Mescheder beklagte die "Einbahnstraße von Effizienz und Fehlersystem" und Vertreter des ASTA bedauerten, das an Hochschulen Persönlichkeitsbildung ausbleibe und "das Netz" regiere. "Unterforderte Schüler" stellten nach der Ministerin hohe Anforderungen an Lehrer stellen. Theresia Bauer wünschte sich schließlich "Global Citizenship" im Sinne Ban Ki-Moons.