Das Sonnenfinsternis-Team besteht aus (von links): Katharina Röder, Rebekka Bausch, Ullrich Dittler, Jens Eichkorn, Pascal Mau, Andre Eberle und Sebastian Brötzler (sowie Khascha Mahdavi, nicht auf dem Bild). Bei besten Beobachtungsbedingungen konnten die einzelnen Phasen der Sonnenfinsternis am Hochschulstandort in Furtwangen beobachtet werden. Foto: Neumann/HFU Foto: Schwarzwälder-Bote

Forschungsprojekt der Hochschule untersucht das Naturschauspiel in sieben europäischen Großstädten

Furtwangen. Besonderes Projekt der Hochschule Furtwangen (HFU) zur Sonnenfinsternis: Ein studentisches Team machte es sich zur Aufgabe, das Himmelsschauspiel parallel in mehreren Städten zu beobachten, fotografisch zu dokumentieren und meteorologische Daten während der Bedeckung der Sonne aufzuzeichnen.

Sie hatten sich Manchester und London (Großbritannien), Madrid und Palma de Mallorca (beide Spanien), Thessaloniki (Griechenland) sowie in Deutschland Hamburg und freilich den Hochschulstand Furtwangen ausgesucht. Vor wenigen Wochen schlossen sich einige Studierende der Fakultät Digitale Medien mit Ullrich Dittler zusammen, um das seltene Himmelsschauspiel digital zu dokumentieren und zu vermessen. Die Studenten wollten das Ereignis von verschiedenen Orten und damit bei verschiedenen Bedeckungsgraden beobachten.

Bei der Wahl der über ganz Europa verteilten Beobachtungsorte war entscheidend, dass an den jeweiligen Orten das Maß der Bedeckung der Sonne durch den Mond unterschiedlich groß war. Aus logistischen und finanziellen Gründen kamen nur Orte in Frage, die von Basel aus mit einer Billigfluglinie erreichbar waren.

"Für die Studierenden bietet dieses Forschungsvorhaben eine gute Gelegenheit, um im Studium erworbenes Wissen aus den Bereichen Optik, Umgang mit Kameraausrüstungen und Fotografie bei schwierigen Lichtverhältnissen sowie Wissen aus dem Bereich der digitalen Bildverarbeitung in einem praktischen Einsatz anzuwenden", teilt die HFU mit. Ziel des studentischen Forschungsvorhabens war es nicht nur die unterschiedlichen Phasen der Bedeckung fotografisch zu dokumentieren, sondern auch die Auswirkungen der Finsternis auf das lokale Wetter mit entsprechenden meteorologischen Messgeräten nachzuweisen: In der Literatur ist immer wieder von sogenannten "Finsterniswinden" die Rede, die während einer Sonnenfinsternis entstehen können. Zudem konnte bei vorangegangenen Sonnenfinsternissen ein Absinken der Temperatur um bis zu vier Grad während der Bedeckung nachgewiesen werden.

"Ein erster schneller Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass es uns an verschiedenen Standorten gelungen ist, sowohl den Finsterniswind als auch das Absinken der Temperatur während der Finsternis nachzuweisen. Wobei der dokumentierte Effekt um so größer war, je mehr Sonnenlicht durch den Mond verdeckt wurde. In den kommenden Tagen werden wir die Messdaten differenzierter auswerten und die Ergebnisse in einem Artikel für eine Astronomiezeitung darstellen.“