Nicht nur dessen verräterisches Geschrei sorgt beim Auftritt des Cyriak-Theaters für viel Gelächter

Furtwangen (sh). Immer wieder verräterisches Baby-Geschrei im Furtwanger Pfarrsaal! Und dies war offensichtlich immer wieder Anlass für viel Gelächter – beim traditionellen Cyriak-Theater.

Denn das "Baby wider Willen" beziehungsweise seine Möchtegern-Eltern und deren Umfeld strapazierten massiv die Lachmuskeln der Zuschauer im Pfarrsaal.

Es war schon ein großes Durcheinander, das hier durch eine kleine Unaufmerksamkeit der Bürgermeistergattin Christa (Sabine Hug) losgetreten wurde: Die ganze Stadt stand Kopf wegen einer Kindesentführung. Dabei schienen die Rollen den Schauspielern auf den Leib geschrieben. Hervorragend wurden die schrägen Charaktere dargestellt, die dann dieses Durcheinander bis zum Happy-End zuerst einmal immer noch verschlimmerten.

Sabine Hug war dabei eher ein ruhender Pol als die Gattin, die ein Kind wollte und nun unfreiwillig zur Verbrecherin wurde. Als idealer Babysitter erwies sich mit der Zeit ihr Ehemann Bürgermeister Himmelreich (Jürgen Ebner) mit seiner Schreibtisch-Akrobatik, wodurch das Baby genauso wie das Publikum lachen musste. Doch da war seine total überdrehte Mutter Erika (Daniela Seubel), die nur die große Karriere des Sohnes im Kopf hatte. Ein Kind ist für sie nur eine Karrierebremse.

Zum Glück hatte der Bürgermeister seine vernünftige Sekretärin Sonja (Melanie Füchter-Seng), die immer wieder versuchte, das Chaos in den Griff zu bekommen. Als mütterliche Rathaus-Verwalterin konnte sie manches ausbügeln. Dabei bekam sie auch noch Hilfe von einem recht windigen Gesellen, dem Landstreicher Theo (Roland Krampf), der überall, wo er auftaucht, für Aufregung sorgt und ein Baby hinterlässt. Auch dieses Mal war der schlitzohrige Lebenskünstler, das größte Übel in der Stadt in den Augen der Bürgermeister-Mutter, sozusagen das Salz in dieser Suppe und sorgte mit seinen Einfällen für Aufregung und beim Publikum für viel Gelächter. Dieses lebhafte Rathaus-Team wurde noch unterstützt durch den seriös auftretenden Polizisten (Dieter Kieninger), der durch diesen Fall zum Polizeipräsidenten aufsteigen will. Und dank Theo war er überzeugt, dass Rätsel erfolgreich gelöst zu haben.

Eine ganz besondere Charakterrolle hatte auch Heinz Guhl als Stadtarbeiter Peter, der bereits am frühen Morgen den Feierabend vor Augen hatte. Er schaffte es, selbst stehend und auf dem Besen aufgeschlitzt zu schlafen. Diese Schlafnummer sorgte im Übrigen dafür, dass bei dem anhaltenden Gelächter des Publikums selbst der Schauspieler sich das Grinsen nicht mehr verbeißen konnte. Für Wirbel sorgte schließlich die Kleptomanin Frieda Schäufele (Elke Göppert), auch sie verstand es ausgezeichnet, den schrägen Charakter dieser schrulligen Tratschtante darzustellen und damit für Heiterkeit zu sorgen. Vergessen darf man nicht die Unterstützung durch die Souffleuse (Klara Herrmann), die Maske (Jostal Löffler) und den Allround-Helfer Adelbert Weber. Die Lachmuskeln der Zuschauer waren auf jeden Fall den ganzen Abend über sehr strapaziert und das Cyriak- Theater einmal mehr ein Garant für gute Laune.