Abwassergemeinschaft: Verwaltung sollte früher informieren

Furtwangen (li). Im Streit um die unerwarteten Mehrausgaben bei der Abwassergemeinschaft Neukirch hat die Stadtverwaltung die Verantwortung übernommen.

Wie berichtet kritisierten Gemeinderäte in der jüngsten öffentlichen Sitzung, dass die Abwassergemeinschaft durch zusätzliche Leistungen mehr Geld ausgab, als ihr zur Verfügung standen. Dabei handelt es sich vor allem um die Zufahrtstraßen zu den drei Pumpstationen. Der Gemeinderat wurde darüber zu spät informiert, so die Kritiker.

Die Stadt teilte jetzt in einem Schreiben mit, dass es nicht das Versäumnis der Abwassergemeinschaft gewesen sei, dass der Gemeinderat erst zu diesem Zeitpunkt über zusätzlich entstandenen Kosten informiert wurde.

Bürgermeister Josef Herdner ließ mitteilen: "Es hatten bereits früher erste Gespräche zwischen der Abwassergemeinschaft und dem Bürgermeister stattgefunden, bei denen auch das Thema Mehrkosten zur Sprache kamen. Insofern war es nicht das Versäumnis der Abwassergemeinschaft, sondern das der Verwaltung, die dieses Thema zu einem früheren Zeitpunkt im Gemeinderat hätte behandeln müssen".

Herdner betont, dass bei den zusätzlichen Kosten auch Beiträge zur Abwassergemeinschaft enthalten seien, deren Zahlungen bereits durch die Stadt zugesagt waren. Der aus reinen Baukosten resultierende Fehlbetrag liege daher lediglich bei 99 000 Euro.

"Dabei gilt es wiederum zu beachten, dass sich durch die Asphaltierung Vorteile bei eventuell erforderlichen Schneeräumungen ergeben haben" so Herdner.

Hinzu kommen noch die Einlage der Stadt sowie ein Anteil, der bis zu einer Bebauung des Grundstücks gestundet werden soll. Insgesamt wäre ein Betrag von rund 140 000 Euro abzudecken.

In dem Schreiben wurde auch betont, dass Neukirchs Ortsvorsteher Rainer Jung als Vorsitzender der Abwassergemeinschaft Neukirch bei dem Tagesordnungspunkt befangen war und daher im Zuschauerraum Platz genommen hatte.