Wetter: Phase der Trockenheit setzt sich fort / Temperaturen liegen unter dem langjährigen Durchschnitt

Ein wenig kühl, ein wenig trüb und auch ein wenig zu trocken – das war der September in Furtwangen. Wenngleich die Niederschläge im vergangenen Monat nur knapp unter dem Sollwert lagen, so ist die Trockenheit doch recht eklatant: Fast durchgehend seit Mitte 2016 fehlt es hierzulande an Regen.

Furtwangen. Auf 105 Liter pro Quadratmeter summierte sich der Niederschlag im September an der Wetterstation auf dem Kussenhof. Gemessen am langjährigen Durchschnitt, der sich aus den Messungen seit 1979 ergibt, war das ein Defizit von elf Prozent. Der regenreichste Tag war der 14. September mit immerhin fast 29 Litern pro Quadratmeter.

Natur hätte Regentage brauchen können

Solche Regentage hätte die Natur in den vergangenen Wochen in größerer Zahl brauchen können, denn seit Juli 2016 sind in Furtwangen 600 Liter zu wenig pro Quadratmeter gefallen. Es fehlt somit inzwischen ein Drittel einer Jahresmenge – entsprechend niedrig sind Grundwasserstände und Flusspegel.

Entgegen dem Trend verliefen die Temperaturen im September: Der vergangene Monat war mit nur 9,1 Grad Celsius um 1,2 Grad Celsius zu kühl. Damit war er der erste Monat seit Januar, der unterhalb des langjährigen Durchschnittswertes blieb. Februar, März und Juni waren sogar mehr als drei Grad Celsius zu warm gewesen. Insgesamt liegen die Temperaturen im Jahr 2017 bisher um 1,1 Grad Celsius im Plus, womit das Jahr als nunmehr 39. Beobachtungsjahr auf Platz sechs liegt.

Die Temperaturextreme blieben in den vergangenen Wochen im Rahmen. Der erste Frost trat an der Wetterstation am 21. September auf; mit minus 0,5 Grad Celsius war es zugleich der Tiefstwert des Monats. In früheren Jahren war es im September bereits bis minus 3,5 Grad Celsius kalt geworden (30. September 1995). Der früheste Frost in den bisherigen Furtwanger Aufzeichnungen datiert auf den 5. September, und wurde 1986 gemessen. Am wärmsten war in diesem Jahr der 5. September mit 20 Grad Celsius, was weit weg ist vom bisherigen Allzeithoch von 28,5 Grad (17. September 1987).

Die Sonne zeigte sich im September in Furtwangen nur recht verhalten. Mit 91 Kilowattstunden pro Quadratmeter blieb die Einstrahlung um neun Prozent unterhalb des langjährigen Mittelwertes. Ähnlich trüb war der September zuletzt in den Jahren 2008 und 2002 gewesen. Der September hätte noch deutlich schlechter ausfallen können, hätte nicht um den 20. eine Schönwetterperiode begonnen; so brachten nun die letzten zehn Tage fast die Hälfte der gesamten monatlichen Einstrahlung.

In der Jahresbilanz der Sonnenenergie steht 2017 noch immer deutlich im Plus, doch der Überschuss schrumpft. Nach nunmehr drei Quartalen liegt das Jahr noch um rund sechs Prozent über dem langjährigen Mittel, weil das erste Halbjahr sehr sonnig gewesen war.

Mit dem Oktober nun steht ein Monat bevor, der im Mittel mit 153 Litern deutlich mehr Regen bringt als der September, der mit 117 Litern der trockenste Monat des Jahres ist. Die Anzahl der Regentage steigt im Oktober nur moderat im Mittel auf 15; der September kommt durchschnittlich auf 14 Regentage. Die bisher höchste Tagesmenge im Oktober wurde im Jahr 1981 mit 75,4 Litern verzeichnet.

Die Temperaturen sinken in einem mittleren Oktober auf 6,6 Grad Celsius, nachdem sie im September noch bei durchschnittlich 10,3 Grad Celsius lagen. Bei 25,5 Grad Celsius einerseits, und bei minus 9,5 Grad Celsius andererseits lagen bisher die Extreme. Die Sonneneinstrahlung nimmt gegenüber dem Vormonat um ein Drittel auf nun 66 Kilowattstunden pro Quadratmeter ab. Anfang Oktober sind noch Tagesspitzenwerte bis nahe an die Marke von fünf Kilowattstunden pro Quadratmeter möglich, zum Monatsende kommt die Einstrahlung – Globalstrahlung genannt – über 3,2 Kilowattstunden pro Quadratmeter an optimalen Tagen nicht mehr hinaus.

Mit der stark abnehmenden Kraft der Sonne wird auch das Thema Schnee immer aktueller. Ende Oktober 2008 wurde mit 19 Zentimetern die bisher höchste Schneedecke dieser Jahreszeit gemessen. Meistens allerdings blieb der Oktober noch schneefrei – nur etwa alle sechs bis sieben Jahre fallen in diesem Monat schon die ersten Flocken.