Die Seniorinnen und Senioren nahmen mit Begeisterung am Projekt teil. Foto: HFU Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochschule: Projekt zeigt, dass zum Einsatz von Technik persönliche, altersgerechte Anleitung nötig ist

Wie kann das Leben und Wohnen von Menschen über 60 Jahren durch Computertechnik selbstbestimmter gestaltet werden? Dies war die Ausgangsfrage des Projekts "SONIA", das von der Hochschule Furtwangen geleitet wird.

Furtwangen. Die Abkürzung steht für "Soziale Inklusion durch technikgestützte Kommunikationsangebote im Stadt-Land-Vergleich". Um die Frage zu beantworten, wurde von 30 Seniorinnen und Senioren aus der Region Furtwangen mehr als ein halbes Jahr lang ein eigens konzipierter virtueller "Raum des Austauschs" getestet. Für den Praxistest standen Tablet-PCs zur Verfügung, mit denen der "Raum des Austauschs" zugänglich war.

Schwätzchen halten über das Internet

Diese virtuelle Plattform setzt sich aus Inhalten zusammen, die auf dem Tablet und im Internet verfügbar sind, aber auch aus speziell für SONIA angefertigten Programmen. So konnten die Teilnehmer Informationen im Internet abrufen, E-Mails schreiben, persönliche Kontakte knüpfen, ein virtuelles Schwätzchen halten (Neudeutsch: chatten) sowie auf Hilfsangebote zugreifen. Das übergreifende Ziel war, dass sich Seniorinnen und Senioren untereinander austauschen, vernetzen und persönlich treffen.

Der Praxistest wurde von Schulungsmaßnahmen durch die Wissenschaftler, Kooperationen mit lokalen Akteuren wie der Volkshochschule und gegenseitiger Unterstützung der Teilnehmenden begleitet. Es zeigte sich sehr schnell, dass Technikeinsatz allein nicht zum Erfolg geführt hätte. Entscheidend war die Kombination von Wissenserwerb zur aktuellen Computertechnologie mit der persönlichen, seniorengerechten Anleitung in Übungsgruppen.

"Wir beobachteten, dass sich neue persönliche Kontakte herausbildeten, dass sich bestehende Beziehungen intensivierten und Netzwerke festigten", berichtet Peter Biniok vom Projekt SONIA. "Die Ergebnisse werden nun als Handlungsempfehlungen und Praxisleitfaden an Vertreter von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft weitergegeben."

Computer bietet Senioren viele Vorteile

Bei der Abschlussveranstaltung stellten die mit der Auswertung betrauten Projektpartner ihre Ergebnisse vor.

Das Fazit: Seniorinnen und Senioren sind durchaus interessiert und in der Lage, Know-how im Bereich Computer und Internet zu erwerben. Allerdings ist dies ein eher vernachlässigtes Thema in den Kommunen, und die möglichen Vorteile der Computernutzung werden nicht abgeschätzt. Ältere Menschen nehmen die neue Technologie an und sind zufrieden damit.