Sie sind ein Zusammenschluss von musikalisch interessierten Schülern von Jugenmusik-, Bregtal- und Realschule sowie OHG: die "Rolling Bowling". Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler des OHG setzen positive Zeichen mit Konzert in der Kirche

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Die Sehnsucht nach Liberté, Égalité und Fraternité bewegt die Menschen immer wieder. Schwärmerisch erhoffte innerem und äußeren Frieden Max von Schenkendorf (1783 bis 1817) in seinem Gedicht "Freiheit, die ich meine".

Latente Kriege in Afrika, Flüchtlinge und Asylsuchende, Morde an Studenten in Mexiko oder Unterdrückung in Asien sind tägliche Nachrichten.

Und was geht bei uns ab? Lästig zunehmender Bürokratismus, Hooligans, rechtsgerichtete Schlägertruppen. Die weltweite Liste wäre beliebig fortzusetzen.

Um ein positives Zeichen zu setzen, veranstaltete das Otto-Hahn-Gymnasium sein herbstliches "Friedenskonzert" in der evangelischen Kirche. Es war daneben Erinnerung an die einst auch in Furtwangen groß angelegte "Friedensdekade".

Direktorin Ursula Kiefer betonte, dass angesichts des Trauermonats November der Toten gedacht werde. Wichtig sei jedoch, sich Zeit zu nehmen, an jene Menschen zu denken, die Hunger und Not leiden.

Der Friedensgedanke sei in den Mittelpunkt zu stellen. Hoffnung sei, dass Frieden durch das Miteinander, wie im Konzert bewiesen, entstehen könne.

Ein wohl durchdachtes Musik-Programm hatte Hartmut Janke zusammen gestellt und auf seine Seite zog er nicht nur Schüler, sondern auch Kollegin Claudia Winker (Keyboard) und die Kollegen Rolf Langenbach (Gitarre) und Hans Bausch (Saxofon). Ergänzt wurden die musikalischen Beiträge mit Lyrik, die Pfarrer Lutz Bauer vortrug.

Der literarischen Bogen reichte von Erich Fried (Gewalt), über den katholischen Arbeiterdichter Heinrich Lersch (Soldatenabschied) und Tucholskys "Krieg dem Kriege" bis hin zu Hüschs "Utopie" und Rose Ausländers "Wort an Wort".

"Das Miteinander" wurde als Intro mit poppigen Songs des Inklusions-Projektes von Jugendmusikschule, Bregtalschule, Werkrealschule und OHG demonstriert, wozu neben "This little light of mine" auch das eigene, beziehungsreiche Lieblingsstück "Rolling Bowling Blues" gehörte.

Exzellente Kenntnisse an der Orgel wies Sven Morutzan vor, der seine Registrierungskünste in zwei Versionen des Präludiums in g-Moll von Johann Sebastian Bach hören ließ. Orgelpunkt und besonders die Fassung im Plein jeu des Bachwerkverzeichnisses (BWV) 558 gefielen.

Natürliches Talent bringt der Sänger (und Tubaist) Marcus Gruber mit. Weich in der Baritonlage und sonor klingend im Bass, gelang ihm die berühmte Mozart-Arie "In diesen heil’gen Hallen" aus der "Zauberflöte". Ins "kontrastreiche" Boot nahm er die zierliche Pia Kuner mit, um im Duett das Kirchenlied "Wie ein Fest nach langer Trauer" zu singen, wobei der Refrain "So ist Versöhnung" von allen Anwesenden intoniert wurde.

Das Völker und Kulturen verbindende Moment wurde bei "Shalom Chaverim" und "We are the world" von Michael Jackson deutlich, dargeboten durch den 5-B-Chor und die 6-B-Band. "Die befreiende Kraft der Musik" wurde bei dem Song der britischen Popsängerin Adele "Rolling in the deep" verwirklicht.

Nachdem geistig "neuer Raum geschaffen" war (so Hartmut Janke), wurde beim unisono gesungenen "We are the world" Abschied genommen. Mit Beifall wurde nicht gespart.