Glänzend aufgelegt präsentieren sich die Sänger des Shanty-Chores "Tender Neckar" unter der Leitung von Dieter Stanzel. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Shantychor: Beitrag des Altenwerks zur Kulturwoche

Furtwangen (hjk). "Wir beteiligen uns seit dem Beginn vor acht Jahren jedes Jahr an der Kulturwoche", strahlte eine zwar stets gut ausgelastete, aber dennoch bestens gelaunte "Chefin" des Altenwerks "60 plus" St. Cyriak, Monika Fies. Vor rund zehn Jahren hatte sie den Vorsitz des Altenwerks übernommen, nachdem sie aus ihrem Dienst als Pfarramtssekretärin ausgeschieden war.

Gern gesehene Gäste bei den Senioren sind die Mitglieder des Shanty-Chors "Tender Neckar" der Marine-Kameradschaft aus Villingen-Schwenningen. Und den hatte Monika Fies im allerletzten Moment verpflichten können. "So voll haben wir nicht immer", versicherte sie angesichts des bis fast auf den letzten Platz gefüllten Saal.

Rund 100 Besucher, davon etwa 25 bis 30 aus dem Altenheim, im fortgeschrittenen Alter ließen sich von Shantys, seemännischen Weisen und umgeschriebenem Volksliedgut begeistern, sangen und klatschten begeistert mit. Chorleiter und "Steuermann" Dieter Stanzel hatte seine wenigen Sänger fest im Griff und führte die Besucher von Hamburg – mit Streifzügen über die Reeperbahn – nach Helgoland, Hawaii und Hongkong und auch ins warme Spanien.

Seemännische Romantik besangen sie mit dem Lied von den Windjammern, wie man die großen Segelschiffe nennt. Auch der Hang der Seeleute zum Alkohol wurde thematisiert mit dem Lied, das vom Rum spricht – des Matrosen liebstes Getränk. Auch die berühmte weiße Taube "La Paloma" durfte auch nicht fehlen.

Wie schwer die Seefahrt vor allem in früheren Jahrhunderten war, bewiesen die Sänger mit Liedern, die von Pest und Tod erzählt. Verschiedene exzellent zusammen gestellte Medleys sorgten für Schunkeln oder einen großen Chor aus dem Auditorium. Blendend aufgelegte Solisten wie Bodo Johannsen sorgten für Schauer auf den Rücken – und die "Matrosen" für den nötigen "Background".

Von Traumschiffen und Kapitänen, von Matrosen, deren Heimat die See ist, und von solchen, die das Meer nie wieder preisgibt, sangen die Matrosen – und Dieter Stenzel wusste so manchen mehr oder weniger derben Scherz dazu. Mit dem Akkordeon sorgte Karin Erber-Storz für die passende Untermalung.

Und wenn dann die langsam älter werdenden Marine-Kameraden mal eine Pause brauchten, war er zur Stelle: Helmut Winterhalder brauchte nicht lange musikalisch zu locken, ruck-zuck war die extra frei gehaltene Tanzfläche bestens gefüllt.

Das Altenwerk 60 plus sorgt mit vielerlei verschiedenen Veranstaltungen von der Fasnet bis hin zu Adventsfeier oder Auftritten der Jugendmusikschule für Freude bei vielen älteren Menschen in Furtwangen. Sogar Ausflüge organisiert die rührige Vorsitzende, die immerhin auch schon 75 Jahre alt ist – was ihr keiner so wirklich glaubt, wenn man sie werkeln sieht.

Zur allgemeinen Freude der Besucher und Organisatoren hatte sich auch Bürgermeister Josef Herdner eingefunden; allerdings musste er wegen eines anderen Termins frühzeitig gehen.