Ins Zeug legt sich der Nachwuchs der "Wälderbuebe". Das Jugendorchester bietet ansprechende, kindgerechte Musik wie "Die Biene Maja" oder "Hey Pippi Langstrumpf". Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Harmonikaverein "Wälderbuebe" Linach erstmals zum Jahreskonzert in der Festhalle

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Erstmals in der Festhalle gab der Harmonikaverein "Wälderbuebe" Linach sein Jahreskonzert. Die Musikanten überreichten einen bunten Melodienstrauß. Passend dazu waren die ansprechenden Blumengestecke, die die Bühne schmückten.

Viel Arbeit hatte Dirigent Oliver Albrecht zu leisten, der einige Probenarbeit investierte, alle Orchestergruppen leitete und als Solist auftrat. Ferner bot er mit "Siebetritt" ein Arrangement, das "Weltpremiere" bei sensitiver dynamischer Abstimmung im volkstümlichen Ton feierte.

"Klein und fein" bezeichnete Ansager Florian Klausmann den jugendlichen Nachwuchs und zitierte das Hauptorchester als "groß und kräftig". Er moderierte den Abend mit knappen Informationen und heiteren Anmerkungen.

Dem fünfköpfigen Nachwuchs kam mit Unterstützung von vierter Stimme, Bass und Schlagzeug die Eröffnung zu. Er ließ pfiffige Musiken hören, bei denen die markanten Schlüsse auffielen. So erklang straff musiziert der Popsong "Funny Lovers", schwebte mit stimmigen Harmonien und Rhythmen die "Biene Maja" ein und war der Astrid-Lindgren-Hit "Hey Pippi Langstrumpf" zu hören. Poppig kam "Wickie" aus der gleichnamigen ZDF-Kinderserie daher.

Ohne Zugabe durften die Kleinen nicht von der Bühne, die danach für das Ensemble mit Oliver Albrecht, Klaus und Martin Dorer, Kathrin Kern, Sylvia Eschle und Walter Straub frei war. Ein Wagnis war Mozarts "Eine kleine Nachtmusik". Das viersätzige Werk wurde durch den renommierten Wiener Professor auf Akkordeon adaptiert. Die klanglichen Streicher-Formen sind schwer umzusetzen. Am ehesten kam die leicht-duftige Wiedergabe der "Romanze" mit Verzierungen und Ritardandi dem Original nahe, ebenso wie das frisch musizierte "Menuett" mit geschmeidigem Trio.

Man blieb bei Serenadenmusik, die sich im arabesk-jazzigem Gewand offenbarte und durch den lockeren Beat des Drummers Pascal Kapp gewann. Die Erfindung des "Clowns of Bebop" Dizzy Gillespie "A Night in Tunisia" war "etwas für Feinschmecker", so Florian Klausmann.

Mit "Opus One" von Sy Oliver wurde ein bekannter Oldie beschwingt unterhaltsam geboten. Zugaberufe wurden mit "Sway" (Quié séra) von Luis Demetrio/Pablo B. Ruiz befriedigt. Dabei ließen sich die Linacher einen szenischen Gag einfallen, bei dem "Dean Martin" Dorer als Musicalheld auftrat.

Nach der Pause trat das Hauptorchester auf, das mit "Siebetritt" einstieg, gefolgt von der Rumba "Besame Mucho", bei dem das Thema durch die Stimmen gereicht wurde. "Lateinamerikanisch" blieb es mit dem Samba "It had better be Tonight", der einen schweren Einstieg offenbarte und hohe rhythmische Anforderungen stellte.

Die "Pilzköpfe" standen danach auf dem Programm, dargestellt durch fetzige und romantisch-verträumte Beatles-Titel von "All You need is Love" bis zu "Yesterday" in Bearbeitung von Helmuth Herold. "Those were the Days" erinnerte an Mary Hopkins. Mit der Polka "Auf der Vogelwiese" war noch lange nicht Schluss: Mit "Dem Land Tirol die Treue" und "Böhmischer Traum" gab es noch Marsch- und Polka-Zugaben.