Der Computerraum am OHG: Alle PCs verfügen über einen einheitlichen Desktop. Bei jedem Neustart werden Änderungen zurückgesetzt und Aktualisierungen, zum Beispiel durch Updates, automatisch an die Rechner übertragen. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Schnelles Internet und Vernetzung der Furtwanger Einrichtungen / "Netzint" betreut Gesamtprojekt

Die Digitalisierung macht auch vor den Schulen nicht halt. Die Nutzung von Laptop, Tablet und Co. im Unterricht steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Das Highspeed-Internet soll nun Abhilfe schaffen.

Furtwangen. Heute stehen in den Klassenzimmern High-Tech-Geräte mit Flachbildschirmen oder gar Tablet-PCs, der Tageslichtprojektor wurde durch eine Dokumentenkamera ersetzt, der Fernsehwagen durch einen Beamer. Alles ist miteinander vernetzt.

Und das Internet hat beinahe jeder Schüler auf seinem Smartphone immer mit dabei. Die unzureichende Versorgung mit schnellem Internet erschwerte das Unterrichten erheblich. Daher entschied man sich bereits vor drei Jahren zur Anbindung des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschule (OHG) an ein Glasfaser-Backend via Richtfunk. Über diese Funkstrecke kommt das schnelle Internet nun auch bis zum Schulzentrum am Oberen Bühl. Mit einer weiteren Richtfunkstrecke wurden die Anne-Frank-Grundschule und die Werkrealschule am Ilben mit dem OHG vernetzt.

Somit steht den Schulen eine symmetrische Internetverbindung mit 1 GBit/s zur Verfügung, eine Verbesserung von DSL 16 000 auf DSL 1 000 000 also. Die Kosten für den Internetanschluss sind hingegen um fast 70 Prozent gesunken, denn alle Schulen nutzen nun einen gemeinsamen Anschluss.

Initiiert wurde das Highspeed-Internet als Teil eines Gesamtprojektes von der Gütenbacher IT-Firma Netzint. Dabei ging es nicht nur um die Versorgung mit schnellem Internet, sondern auch um die Vernetzung untereinander. Und deren zentrale Verwaltung. Das OHG ist als dauerhafter Schulstandort festgelegt, zudem war dort ein klimatisierter Serverraum vorhanden, daher fiel die Entscheidung für diesen Standort als Zentrale leicht. Der Server ist das Herzstück des Projektes. Jede Schule verfügt über einen abgetrennten Bereich zur Speicherung der Daten – Aktualisierungen und Änderungen werden von hier aus automatisch ins System eingespielt. Auch Wartungsarbeiten und die Durchführung von Sicherheitsdiensten erfolgen zentral. Denn im Zuge des Projektes wurden zudem Großteile der Hard- und Software – also PCs, Drucker, Scanner und Programme – vereinheitlicht und gesammelt beschafft. Dadurch können 60 Prozent der bisherigen Kosten für Server, Soft- und Hardware eingespart werden.

Reduziert wird auch der Betreuungsaufwand: War bisher an jeder Schule ein Lehrer als Netzwerkberater verantwortlich, so ist dies heute die Firma Netzint. Diese kümmert sich um das gesamte Projekt. Die Schulen sind mit einer von Netzint mitentwickelten Schulnetzwerklösung ausgestattet. Bei jedem Neustart der PCs werden alle Aktualisierungen an die Rechner übertragen. Außerdem beinhaltet die Schulnetzwerklösung pädagogische Funktionen, etwa den Klassenarbeitsmodus oder die Internetsperre. "Das Projekt hat uns zwei große Vorteile eingebracht: Wir haben endlich eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung und unsere Lehrkräfte haben mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe, das Unterrichten", freut sich Ursula Kiefer, Schulleiterin des Otto-Hahn-Gymnasiums.

Weitere Informationen: www.mib-furtwangen.de