Hilfe und Unterstützung für Kinder, Eltern und Lehrer leistet die Schulsozialarbeit. Sabine Wild (links) setzt sich dafür an der Werkrealschule ein, Karoline Schulz ist seit Februar diesen Jahres am Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschulzug tätig. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Schule: Schulsozialarbeiterinnen als Ansprechpartnerinnen / Verschiedene Projekte in den Klassen

Von Brigitte Frank-Gauckler

Vor einigen Jahren noch Makel – jetzt Qualitätsmerkmal, die Schulsozialarbeit. Sabine Wild und Karoline Schulz arbeiten an Werkrealschule und Gymnasium und tauschen sich aus.

Furtwangen. Die beiden Sozialarbeiterinnen sehen Eltern wie Schüler verunsichert durch den Wegfall der Schulempfehlung, Veränderung der Schullandschaft und den Geschehnissen in den sozialen Netzwerken. Furtwangen war von Anfang an dabei, als die Schulsozialarbeit 1998 an Brennpunktschulen eingeführt wurde, damals noch die Hauptschule. Sabine Wild arbeitet seit vier Jahren an der Werkrealschule, Karoline Schulz ist seit Februar diesen Jahres am Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschulzug tätig.

Antragsteller ist jeweils die Schule, Anstellungsträger der Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis, die Stadt als Schulträger erhält für die halben Stellen Zuschüsse vom Land. Ihre Arbeitsbereiche sind die Einzelfallberatung, Projekte zur Prävention, Vernetzung mit Institutionen und beratenden Stellen. Sie sind für Schüler, Lehrkräfte und Eltern Ansprechpartner, sie vermitteln als neutrale Person bei Konflikten und unterliegen dabei der Schweigepflicht. Häufige Themen sind Streit untereinander und familiäre Probleme – egal an welcher Schule.

Mit Projekten wie Sozial- und Persönlichkeitstraining gehen die Sozialarbeiterinnen in Klassen und können so Vertrauen zu den Schülern aufbauen und haben als "Außenstehende" einen anderen Blick auf die Gruppendynamik. "Wir wollen Kindern Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe bieten, sie einfach stärken", erläutern sie ihre Arbeit.

Zunehmend ist das Smartphone Thema und damit einhergehend Verunsicherung durch eine große und ungefilterte Flut an Informationen und Bildern – bereits bei Fünftklässlern. Auch haben Kinder Angst davor, dass Fotos und Filme gemacht sowie gemeine Kommentare in soziale Netzwerke gestellt werden.

Fehlende Grundschul-Empfehlung und die starke Veränderung der Schullandschaft verunsichere Eltern, deshalb gebe es manchmal überzogene Förderung, Nachhilfe schon in der Grundschule hält Schulz für unnötig. Projekte der Schulsozialarbeit sind an der Werkrealschule einfacher unterzubringen. Der Bildungsplan ist weicher formuliert, enger dagegen ist er am Gymnasium. Schulen haben einen Bildungs- und Erziehungsauftrag, deshalb wären viel kleinere Klassen sinnvoll beziehungsweise zwei Lehrer in einer großen Klasse, denn ein wichtiger Lernfaktor ist die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, sagt Wild.

Sie seien "Einzelkämpfer" an den Schulen, doch bietet ihnen die "Caritas" Raum für Erfahrungsaustausch. Schulsozialarbeit halten Wild wie Schulz an allen Schularten für sinnvoll.