"Ira’s World" begeistert in der Kulturfabrik / Sonderreihe endet

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen. Den fünften Musik-Konzertabend gab es mit "Ira’s World" in der Kulturfabrik. Die vierköpfige Jazz-Pop-Formation aus dem Karlsruher Raum begeisterte und bezauberte mit hoher Musikalität sowie eigenwilligen Interpretationen bekannter Song.

Ira Diehr, die die Musik lebt, und ihre drei exzellenten Mitmusiker boten ein kleines feines Wohnzimmeratmosphären-Konzert – den Teppich hatten sie selber mitgebracht. Die Band spielt seit elf Jahren zusammen. Diehr gab der Band ihren Namen, ist Frontfrau und Hingucker. Die zierliche Frau drückt auf engstem Tanzraum ihre Musikbesessenheit aus.

Bekannte Stücke spielten sie, gerne auch aus der Zeit, als sie noch gar nicht auf der Welt waren. Bassist Torsten Steudinger verschmolz mit seinem Rieseninstrument. Der exzellente Gitarrist Matthias Hautsch holte unglaubliche Töne aus seinem Instrument und bot zwei Solostücke. Nicht zuletzt gab Marcel Millot am Schlagzeug den richtigen Rhythmus vor.

Die drei Instrumentalisten boten der charismatischen Sängerin einen groovigen Hintergrund, ausgefeilte Riffs und besten Klangteppich, auf der Ira ihre Stimme tanzen lassen konnte. Mal rauchig-lasziv, mal schnurrend wie ein Kätzchen, mal groovy, mal funky, doch sie kann auch Rockröhre und Cowgirl und verfügt über eine klare, angenehme und facettenreiche Stimme mit unerwartetem Stimmvolumen.

Langsame Songs zum Wegträumen wechselten sich mit fetzigen Rocksongs ab. "Here comes the rain again" von Eurythmics veränderten sie und machten sie ebenso zu einem eigenen Stück wie "Old man" von Neil Young und "Nights in white satin" von Moody Blues, wie man es vorher noch nicht gehört hat. In anderem Rhythmus, verzögert, verjazzt, uminterpretiert und dennoch erkennbar.

Bei Solopassagen konnten die Vollblut-Musiker ihr Können, Hingabe und Improvisationslust zeigen. "Its all over now, baby blue" sangen sie bei der Zugabe auf Wunsch des Veranstalters, sitzend am Bühnenrand und unplugged.

Als wäre der Liedname bezeichnend, kündigte Jacques Barthillat zum Bedauern der Musikfans an, dass die Sonderreihe mit Konzerten in der Kulturfabrik nach nun fünf Jahren und fünf hochklassigen Konzerten eingestellt wird. Trotz des Sponsors rechnet sich das nicht. Man konzentriere sich nun wieder auf mehr auf Kabarett und Comedy.

Am 12. Juni gibt Volker Weininger seinen Senf zum Zeitgeschehen. Beim normalen Jahresprogramms gibt es weiterhin Musik in der Kulturfabrik, im nächsten Jahr mit A capella und einem Doppel-Klavierkonzert.