Adalbert Weber erläutert Routen und Haltestellen für den Bürgerbus. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeitsgruppen sprechen über offene Fragen / Etwa 40 Haltestellen geplant / Anbindung an offizielle Linien

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen. Das Projekt Bürgerbus steht in den Startlöchern, die Gründungsversammlung rückt näher. Bei der Arbeitsgruppensitzung am Mittwoch-abend im Gasthaus Bad wurde sie vorbereitet und noch offene Fragen besprochen. Es gibt noch viel zu tun.

Etwa 20 Interessierte kamen zur Besprechung der Arbeitsgruppen, mit großen Schritten geht es jetzt in die heiße Phase, erklärte Initiator Andreas Braun. Ein Satzungsentwurf wurde verteilt, doch wies Braun darauf hin, dass der Bürgerbus keine Gemeinnützigkeit erhalten kann.

Adalbert Weber stellte den Plan für die Haltestellen vor. Diesen müsse man beim Landratsamt zur Genehmigung einreichen. Etwa 40 Haltestellen in den Wohngebieten Kussenhof, Ilben und Sommerberg sind vorgesehen. Eine Rundtour wird mit zwei Stunden veranschlagt. Fördergelder für einen Transportbus liegen bei 17 500 Euro, wenn diese bis Ende September beantragt werden. In Arbeitsgruppen werden Angebote für Fahrzeuge verglichen, die Haltestellen sollen in Eigenleistung eingerichtet werden. Im Idealfall kann das Projekt Anfang November starten, denn die Runde ging davon aus, dass der Bürgerbus im Winter mehr nachgefragt wird. Rainer Jung mahnte zur Eile und kritisierte die doppelte und etwas unkoordinierte Arbeitsweise. Bereits vor einem Jahr wurden die Strecken abgefahren, zudem vermisste er im Entwurf den Anschluss an den ÖPNV beim Rettungszentrum, um in Buslinien umsteigen zu können.

Mitstreiter fürVorstand gesucht

Es gibt noch einige offene Fragen zu klären, so die Fahrzeugbeschaffung und das Kassiersystem, zudem gilt es, Kandidaten für den Vorstand mit sieben Beisitzern zu gewinnen. So brauche es einen Betriebsleiter, Fahrpläne sind zu erstellen und die Fahrer einzuteilen. Einige Zusagen für Vorstandsposten und Beisitzer gebe es bereits, sagte Braun. Abzuklären ist auch die amtsärztliche Untersuchung der bislang 27 gemeldeten Fahrer. Bis zur Gründungsversammlung ist also noch einiges zu tun, damit das Projekt Bürger für Bürger vor dem Winter starten kann, dies ist aber erklärter Wille.

Grob kann man die Bürgerbuslinie in drei Touren durch Furtwangen mit insgesamt etwa 40 Haltestellen unterteilen. Zentraler Ausgangspunkt wird entweder der Gerwig- oder der Marktplatz. Bei den Touren werden die Supermärkte und Discounter Aldi, Lidl und Rewe angefahren, um das Einkaufen zu ermöglichen, und auch die Umsteigepunkte Rößleplatz und Rettungszentrum, um auf Buslinien umsteigen zu können.

Die Haltestellen sollen in Eigenregie eingerichtet werden, die Fahrpläne werden dann dort aushängen. Eine Tour bedient den Kussenhof mit etwa zehn Haltestellen und fährt auch ins Mäderstal bis zur Tennishalle.

Die zweite Tour führt über die Weiherstraße den Ilben hoch bis zum Buchenweg, dann über Bühlhof und Friedhof zurück. Tour drei schließt das ehemalige Krankenhaus bis Fliesen Dilger ein, über die Fohrenstraße, den Rößleplatz und Bodenwald geht es bis zur Vogt-Dufner-Straße.

Ob der Marktplatz eventuell gegen die Fahrtrichtung angefahren werden könnte, soll bei der nächsten Verkehrsschau besprochen werden. Bedenken, ob die Zeiten eingehalten werden können und das Durchkommen im Winter möglich ist, wurden geäußert, doch dies werde die Praxis zeigen. In Fahrerkreisen ist man schon auf entsprechende Anekdoten gespannt.

Eine Fahrt ist derzeit mit 1,30 Euro veranschlagt, zu klären gilt es bis zum Projektstart noch, ob es Mehrfahrtenkarten, Wochen-, Monats- oder Jahreskarten gibt.