Vor allem der historische Teil des Furtwanger Friedhofes führt zu hitzigen Diskussionen im Gemeinderat. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Rationellere Bewirtschaftung erfordert Schließung von Grabfeldern – darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen

Furtwangen (sh). Hitzige Diskussionen gab es im Gemeinderat zum Thema Friedhof, wegen der Umsetzung der bereits 2013 beschlossenen Neustrukturierung.

Die Stadtverwaltung möchte eine ganze Reihe von Grabfeldern grundsätzlich schließen, um mit der Neustrukturierung des Friedhofes voran zu kommen. Hier gab es allerdings teilweise heftigen Widerspruch im Blick auf die beiden direkt unterhalb der Kapelle am Friedhofseingang liegenden Grabfelder.

Ein Einspruch aus dem Gemeinderat hatte bereits dazu geführt, dass die Vorlage aus der letzten Sitzung nun erneut beraten wurde. Geplant war, dass im Rahmen der bereits 2013 beschlossenen Neustrukturierung des Friedhofes mehrere Grabfelder geschlossen werden sollen. In diesen Grabfeldern sollen keine neuen Grabnutzungsrechte vergeben werden und auch keine Verlängerungen der Nutzungsdauer mehr möglich sein.

Bei den meisten Gräbern läuft die Nutzungsdauer in den nächsten zwölf Jahren ab, in Einzelfällen dauert dies nach Auskunft von Franz Kleiser aber auch bis zum Jahr 2040. Mit dieser Maßnahme könne man dann aber langfristig Kosten sparen. Keinen Widerspruch gab es hier im Blick auf zwei Grabfelder in der nordwestlichen Ecke des Friedhofs sowie zwei weitere Felder im neuen Friedhofsteil oberhalb der Leichenhalle.

Vehement wehrte sich allerdings Roland Thurner (UL) dagegen, dass auch die beiden Grabfelder südlich der Kapelle direkt an der Friedhofsmauer geschlossen werden sollten. Dieser Bereich sei jetzt schon im Bereich der Pflege besonders günstig, die Einsparungen durch eine Neuorganisation wären gering. Dies sei aber der historische Furtwanger Friedhof, bei dem es nicht unbedingt darum gehen dürfe, dass alles nun maschinell erledigt werden kann.

Auch Manfred Kühne (CDU) bezeichnete die beiden Grabfelder als ein "sensibles Gebiet". Man dürfe nicht den alten Friedhof einebnen, um maschinell graben zu können. Odin Jäger (FW) verteidigte dagegen das Konzept, das sinnvoll sei. Man könne trotzdem den Charakter des Friedhofs beibehalten. Und dies sage er als jemand, der selbst mit einem Familiengrab hier betroffen ist.

Schließlich wurde die Beschlussvorlage der Verwaltung dahin gehend modifiziert, dass in diese beiden Felder des alten Friedhofes belassen werden. Aber die Belegung soll "maßvoll" optimiert werden, indem beispielsweise einzelne Reihen geschlossen werden und damit eine Befahrung mit entsprechenden Maschinen möglich wird.