Die Stadt Furtwangen mietete das ehemalige Pfarrhaus in Schönenbach an, um dort eine Flüchtlingsfamilie unterzubringen. Foto: Klossek Foto: Schwarzwälder-Bote

Asyl: Flüchtlingsfamilie aus Syrien soll nach Schönenbach ziehen / Teilweise Kritik an Wohnung auf dem Dorf

Kann man einer Flüchtlingsfamilie aus Syrien zumuten, auf dem "Dorf" zu leben? Beim Arbeitskreis Asyl in Donaueschingen ist man offensichtlich nicht der Meinung, was nun im Gegenzug beim Furtwanger Arbeitskreis für Verärgerung sorgt.

Furtwangen-Schönenbach. Eigentlich war schon längst alles geklärt. Die Stadt Furtwangen mietete das ehemalige Pfarrhaus in Schönenbach an, um ab dem 1. Januar hier wie angekündigt eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen zu können.

Der Arbeitskreis Asyl Furtwangen hatte daraufhin in kurzer Zeit und mit viel Engagement die Wohnung entsprechend hergerichtet und vorbereitet, dass die Familie zum Jahreswechsel einziehen und sich hier auch wohl fühlen kann. Doch noch lebt die Familie in Donaueschingen im Heim. Denn der Arbeitskreis Asyl aus Donaueschingen, der die Familie momentan betreut, wehrt sich mit allen Mitteln gegen den Umzug aufs "Dorf". Diese Einstellung sorgt bei den Mitgliedern des Furtwanger Arbeitskreises für Frustration. Rechtlich gesehen, so war aus dem Arbeitskreis zu vernehmen, hätte das Landratsamt auch jetzt schon die Möglichkeit, hier Nägel mit Köpfen zu machen, also den Umzug nach Schönenbach anzuordnen. Aber man möchte dort unnötigen Streit vermeiden. Nach einem Gespräch mit den Beteiligten einigte man sich darauf, dass der Arbeitskreis in Donaueschingen nun noch bis Ende dieses Monats die Chance bekommt, für die Familie eine Unterkunft zu suchen.

Falls aber bis zum 31. Januar hier keine andere Unterkunft gefunden ist, wird die Familie ab dem 1. Februar in Schönenbach untergebracht. Da die entsprechenden Bemühungen in Donaueschingen auch bisher schon ohne Erfolg waren, rechnet man in Furtwangen damit, dass die Familie im Februar ankommt.

Verwundert war auch der Schönenbacher Ortsvorsteher Hansjörg Hall. Er ist überzeugt, dass eine Flüchtlingsfamilie in Schönenbach gut unterkommen und auch von den Bürgern gut aufgenommen würde. Auch er sieht das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer, die bereits alles entsprechend vorbereitet haben und nun vor den Kopf gestoßen werden.

Dabei sind nach Einschätzung von Hansjörg Hall die Bedingungen in dieser Unterkunft im ehemaligen Pfarrhaus ideal. Die Familie würde ein Haus mit Garten mitten in Schönenbach bewohnen. Gleich hinter dem Haus beginnen die Natur und dann der Wald.

Sowohl zum Kindergarten sowie zur Bushaltestelle sind es nur rund 100 Meter. Vielfältige Einkaufsmöglichkeiten gibt es dann an der übernächsten Haltestelle.