Beirat unterstützt Antrag der Schulleitung und beklagt Mobbing

Von Jürgen Liebau

Furtwangen. Der Elternbeirat des Otto-Hahn-Gymnasiums mit Realschulzug (OHG) fordert von der Stadtverwaltung die Einstellung eines Schulsozialarbeiters. Das geht aus einem zweiseitigen Schreiben an Stadtverwaltung und Gemeinderat vor, das dem Schwarzwälder Boten in Kopie vorliegt.

Mit dem Brief will der Beirat den Antrag der Schulleiterin Ursula Kiefer unterstützen. Diese habe Anfang Dezember bei der Stadt eine Halbtagesstelle für Schulsozialarbeit beantragt.

Wie die Elternbeiratsvorsitzende Isolde Grieshaber mitteilt, habe die Schulleiterin dem Beirat informiert, dass die Schaffung diese Halbtagesstelle zum Schuljahr 2016/17 in Aussicht gestellt worden sei.

Das geht den Eltern aber nicht weit genug. "Warum nicht schon zum Schuljahr 2015/16?", fragt Grieshaber. "Es ist uns bekannt, dass der Antrag erst kam, nachdem der Haushaltsplanentwurf für 2015 bereits erstellt war. Dennoch hätten wir uns gewünscht, dass er im Zuge der Haushaltsplanberatungen nicht nur diskutiert, sondern auch positiv beschieden worden wäre", so die Vorsitzende und ergänzt: "Im festen Glauben daran, dass Sie Mittel und Wege finden, möchten wir Sie bitten, sich des Themas spätestens in Ihrer Mai-Sitzung anzunehmen, damit vor dem Ende der Frist am 31. Juli 2015 der Zuschussantrag gestellt werden kann. Es muss dann ja noch jemand gesucht und gefunden werden…."

Dem mögliche Argument, dass es bis jetzt auch ohne Sozialarbeiter ging und damit auch für ein weiteres Jahr so sein kann, hält Grieshaber entgegen, dass es bereits an vielen anderen weiterführenden Schulen des Landes schon seit Jahren Schulsozialarbeit gebe.

Sie schreibt: "Mobbing hat am OHG mit Realschulzug längst Dimensionen angenommen, wogegen allein Maßnahmen von Lehrkräften und Schulleitung nicht ausreichen. Einzelfallhilfen, Hilfe in Krisensituationen und Präventionsarbeit kommen hinzu. Es braucht dringend eine sozial geschulte Fachkraft, die die Schule in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag unterstützt. Und dies so schnell wie möglich!"

Die Elternbeiratsvorsitzende hält die finanziellen Mittel dafür für angemessen, auch wenn man sich bewusst sei, dass für die anstehende Sanierung des OHG sehr viel Geld benötigt werde.

Grieshaber: "Klar ist aber auch, dass die Stadt mit überschaubaren 25  000 Euro im Jahr abzüglich eines Zuschusses des Landes von 8350 Euro sehr viel dazu beitragen kann, dass sich die Situation zumindest im Schulalltag verbessert."

Sie bittet die Stadt, die Kosten für Sanierung und Sozialarbeit völlig getrennt zu sehen und ergänzt: "Wenn es nur ein Kind wäre, das mit Ängsten in die Schule geht, wäre es eines zu viel, aber es ist schlimmer: Es sind viele".