Miriam Provazi spielt sehr ansprechend eine Triosonate von Johann Sebastian Bach. Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonntags-Konzert des OHG spielt Spenden für teure Renovierung eines wertvollen Bechstein-Flügels ein

Furtwangen (sh). Zu einem Klassik-Sonntag hatte das Otto-Hahn-Gymnasium mit Realschule (OHG) eingeladen. Mathelehrerin Birgit Lutz hatte die Idee, und die profiliertesten Musiker der Oberstufe waren sofort begeistert dabei: Ein Kammerkonzert mit anspruchsvoller klassischer Musik, dargeboten von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe.

Für die Abiturientinnen und Abiturienten war es ein besonders "harmonischer" Abschied von ihrer Gymnasialzeit, denn das Konzert wurde genau zwischen mündlichen Prüfungen und Abi-Ball positioniert. Für Landes- und Bundessieger bei "Jugend musiziert" aus Klasse elf bot sich eine dankbare Gelegenheit, ihre preisgekrönte Musikalität einmal mehr in der Umgebung des Schulalltags zur Geltung zu bringen.

Dargeboten wurde Musik des Barock und der Romantik, ergänzt jeweils durch passende Texte. Flöte und Cello, Klavier und Cembalo, Bratsche und Gesang standen auf dem Programm. Der erste, barocke Teil des Konzertes bestand vornehmlich aus Werken von Johann Sebastian Bach. Einzige Ausnahme war das Lied "If music be the food of love" von Henry Purcell, dargeboten von Nele Bartle und Carina Wolff sowie begleitet von Musiklehrer Hartmut Janke am Cembalo.

Der sonst als Perkussionist bekannte Kai Vollprecht eröffnete das Programm mit einer Cello-Suite von Bach. Des Weiteren erklang eine Invention mit Marcus Gruber am Flügel, eine bekannte Air mit Michaela Kleiser an der Bratsche und eine englische Suite mit Sarah Schirmaier am Flügel. Besonders gelungen war auch die Triosonate für Flöte, dargeboten von Miriam Provazi. Als ergänzende Texte gab es in diesem Teil des Konzertes interessante und erstaunliche Darstellungen, welche Probleme Johann Sebastian Bach immer wieder mit seiner Umgebung hatte.

Der zweite Teil des Konzertes war der Romantik gewidmet und wurde mit einem Abendlied von einem Gesangstrio (Bartle, Wolf und Biwald) eröffnet. Speziell zu diesem Anlass hatte sich auch ein kleiner Chor aus Eltern, Schülern und Lehrern unter der Leitung von Claudia Winker zusammen gefunden, der zum einen die "Waldesnacht" von Johannes Brahms und zum anderen den "Cantique de Jean Racine" von Gabriel Fauré darbot. Den Abschluss bildete noch einmal Sarah Schirmaier mit "Impressoes Seresteiras" von Heitor Villa-Lobos, wobei sie für ihr technisch perfektes Spiel wieder viel Beifall erhielt. Im romantischen Teil wurden von den Schülern Gedichte von Heine und Eichendorff vorgetragen. Die Spenden der fast 100 Konzertbesucher waren für die Renovierung eines wertvollen Bechstein-Flügels der Schule gedacht, die rund 15 000 Euro kosten soll. Außerdem sorgten Schüler noch für eine kleine Bewirtung sowie zu Beginn bereits für einen Sektempfang der Konzert-Gäste.