Wolfgang Hermann (links) und Jörg Hönig diskutieren im Reparaturcafé darüber, wie das Gerät wieder ans Laufen gebracht werden kann. Foto: Schwarzwälder-Bote

Reparaturcafé: Reparieren statt wegwerfen heißt es einmal im Monat

Furtwangen. Reparieren oder wegwerfen? Das fragt sich so mancher beim Anblick eines Radios, das nicht mehr spielt, bei einem defekten Haushaltsgerät oder bei Kleidungsstücken, die zu eng geworden sind. Da lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch im Furtwanger Reparaturcafé.

Die ehrenamtlichen Helfer können vieles instand setzen, das hat sich in dem gut einen Jahr des Bestehens deutlich gezeigt. Einmal im Monat, an jedem dritten Samstag ab 10 Uhr, ist es geöffnet. An diesem Samstag herrscht reger Betrieb in der Halle, in der sonst die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen. Das Reparaturcafé ist im alten Postkraftwagenhof seit Mai 2016 regelmäßig einquartiert.

Manchmal lohnt sich Instandsetzung nicht

Rund ein Dutzend ehrenamtlicher Helfer begutachten, was den Besitzern Kummer bereitet. Häufig sind es elektrische Geräte, die nicht mehr funktionieren. Sehr viele können fachmännisch instand gesetzt werden, manchmal fehlen nur Kleinigkeiten, wie der Fachmann rasch erkennt. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen auch der Experte nur zum Wegwerfen raten kann, aber die sind eher selten. Elektroniker, Elektrotechniker, Mechaniker, Ingenieure – alle sind im Ruhestand – kümmern sich um die Geräte. Eine Näherin nimmt sich der Reparatur von Textilien an.

"Ein Uhrmacher fehlt uns, ausgerechnet in der Uhrenstadt", bedauert Birgit Samlenski. Sie leitet die Bezirksstelle 50 plus des evangelischen Kirchenkreises und ist damit auch für das Reparaturcafé in Furtwangen zuständig. Die Idee fand Anklang auch in der Stadtverwaltung, Bürgermeister Josef Herdner sorgte für die Räumlichkeiten im Postkraftwagenhof. Alle Anfragen werden von Helferinnen dokumentiert.

Zur Stärkung gibt es Kaffee und Brezeln, oft helfen Jugendliche bei der Bewirtung mit. Lagermöglichkeiten gibt es in der Halle nicht. Die Werkzeuge bringen die Helfer meist von zu Hause mit. Ersatzteile müssen die Besitzer der Geräte in der Regel selbst besorgen, dazu gibt es Rat und Hilfe im Reparaturcafé.

Die Hilfe ist übrigens kostenlos. Spenden sind allerdings willkommen. Davon werden Utensilien wie Messgeräte gekauft, ab und an gehen die Helfer auch gemeinsam essen. Das Reparaturcafé ist am Samstag, 18. November, ab 10 Uhr wieder geöffnet.