Bei der Antik-Uhrenbörse präsentieren Museumsdirektor Eduard Saluz (rechts) und der VFDU-Vorsitzende Adalbert Mayer die vom Verein für das Museum in diesem Jahr angeschafften Schmuckstücke. Rechts der so genannte Glockenschläger, links daneben die Flötenuhr mit der bisher unbekannten Darstellung von Furtwangen. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

12 150 Euro investiert / Hauptversammlung des Vereins der Freunde des Deutschen Uhrenmuseums

Von Stefan Heimpel

Furtwangen. Das Museumsgasthaus Arche sei der passende Rahmen für die 22. Hauptversammlung des Vereins der Freunde des Deutschen Uhrenmuseums (VFDU), sagte der Vorsitzende des Vereins Adalbert Mayer bei der Begrüßung. Wie üblich fand diese Versammlung im Vorfeld der Eröffnung der Antik-Uhrenbörse statt. Auf der Tagesordnung stand unter anderem eine Satzungsänderung, bei der vor allem verschiedene Paragraphen in Absprache mit dem Registergericht den aktuellen gesetzlichen Vorschriften angepasst wurden. Vor allem wurde bei der Vorstandswahl auch das rollierende System eingeführt.

Angesprochen wurde von den Mitgliedern auch die Besucherzahl des Museums, die sich laut Museumsdirektor Eduard Saluz bei etwa 50 000 im Jahr bewegt. Es seien zwar etwas weniger Besucher als bisher, an den in früheren Jahren genannten 100 000 Besuchern meldete er jedoch starke Zweifel an. Auch wenn die Besucherzahlen etwas sinken, der Ertrag für das Museum steigt gleichzeitig durch zusätzliche Einnahmen.

Stammtisch soll wieder eingerichtet werden

Nach dem Erfolg des letzten Uhrenstammtischs werde es im Herbst einen neuen Stammtisch geben, kündigte Adalbert Mayer an, dieses Mal mit einem Luxusuhren-Hersteller aus dem Schwarzwald. Gleichzeitig appellierte er an die Anwesenden, im Bekanntenkreis neue Mitglieder zu werben.

Die wesentliche Aufgabe für den Verein, erklärte Kassier Rainer Engel, sei die Anschaffung neuer, besonderer Stücke für das Museum. Im vergangenen Jahr wurden hier 6100 Euro für mehrere interessante Stücke ausgegeben, wie im Kassenbericht 2013 zu sehen war.

Mit Spannung erwarteten die Mitglieder des VFDU (Verein der Freunde des Deutschen Uhrenmuseums) den Bericht von Eduard Saluz über die Neuanschaffungen 2014, die erst im nächsten Kassenbericht auftauchen werden. Saluz machte deutlich, dass bei den vom VFDU finanzierten Stücken immer darauf geachtet werde, dass diese dann auch in der Sammlung zu sehen sind, also keine Stücke fürs Magazin. Und bei jedem dieser Stücke werde mit einem speziellen Schild darauf hingewiesen, dass diese mit Mitteln des Fördervereins beschafft wurden. In diesem Jahr sind es fünf bemerkenswerte Uhren, die mit dem stattlichen Betrag von 12 150 Euro eingekauft wurden. Das interessanteste Stück dürfte dabei eine Flötenuhr sein, die – wie berichtet – auf dem Zifferblatt eine bisher einzigartige Darstellung von Furtwangen trägt.

Stadtarchivar Ludger Beckmann hat dieses Bild mit den bekannten Bildern der Uhrenstadt verglichen. Auf einem ähnlichen Bild von 1808 sind allerdings noch alle Gebäude grau, also wohl mit Schindeln eingedeckt. Auf der Uhr dagegen sind einige zusätzliche Häuser zu sehen, die nun meist rote Dächer, also Ziegel tragen. Das jüngste hier dargestellte Haus wurde 1840 erbaut. Gleichzeitig sieht man aber auch noch den alten Kirchturm, der 1843 abbrannte, wodurch diese Darstellung ziemlich genau auf die Jahre zwischen 1840 und 1842 datiert werden kann. Diese Uhr kostete 4400 Euro. Mit 150 Euro direkt preisgünstig war eine Kienzle-Tischuhr aus den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts nach einem Entwurf von Heinrich Möller aus Schwenningen – ein typisches Stück seiner Zeit. 1000 Euro wurden ausgegeben für eine kleine Schilderuhr mit einer Giraffen-Darstellung, eine ideale Ergänzung zu der bereits vorhandenen Giraffen-Uhr im Museum. Für 1800 Euro wurde eine Holzräder-Uhr angeschafft, die von Peter Tritschler in Schollach um 1780 gefertigt wurde. Sie hat noch ein Papier-Zifferblatt, also kein Lackschild. Interessant ist besonders, dass im Museum bereits schon länger eine solche Uhr vorhanden ist, die genau das gleiche Papier-Schild, also den gleichen Holzschnitt, trägt. Unterschiedlich ist dagegen die Kolorierung. Die fünfte Uhr, Preis 4800 Euro, ist ein Glockenschläger von 1820, bei dem drei Männer auf die Glocken schlagen. Eine solche Uhr war bisher im Museum noch nicht vorhanden. Bemerkenswert ist dabei vor allem auch, dass hier noch die ursprüngliche Bemalung erhalten ist. Diese fünf Uhren wurden dann am Stand des VFDU bei der Uhrenbörse präsentiert und werden in nächster Zeit in die Dauerausstellung des Museums eingereiht.