Nach Überfall auf junges Paar: Polizei kommt Veröffentlichung von Fahndungsbildern über soziale Netzwerke immer öfter entgegen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Egal ob Phantombilder von Vergewaltigern oder Bilder eines mutmaßlichen Räubers aus der Überwachungskamera: Auch für die Polizei sind die sozialen Netzwerke mittlerweile hilfreich, um nach flüchtigen Tätern zu fahnden.

Aktuellstes Beispiel: Der Fall des jungen Paares, das am Neujahrsmorgen von einem bislang unbekannten Täter in einer einsamen Hütte bei Furtwangen-Linach überfallen wurde. Der Mann wurde wenig später von der Überwachungskamera einer Bank in Donaueschingen fotografiert, als er mit der gestohlenen Bankkarte Geld abhob. Als wichtiges Mittel bei der Fahndung stellte sich dabei auch die Verbreitung dieser Bilder über Facebook heraus. Denn eine Zeugin konnte am Neujahrsabend dank der veröffentlichten Informationen wichtige Hinweise liefern. "Grundsätzlich ist es natürlich umso besser, je mehr Leute erreicht werden können – das ist ein großer Vorteil der sozialen Netzwerke", sieht Aschenbrenner den positiven Aspekt von Facebook und Co.

Auch aufgrund der Schnelligkeit: Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Fahndungsfotos durch das Polizeipräsidium teilten die ersten Facebook-Benutzer diese und sorgten somit für einen klassischen Schneeballeffekt. Mittlerweile konnten schätzungsweise allein durch Facebook mehrere zehntausend Menschen erreicht werden.

"Gerade bei Personen- oder Fahrzeugfahndung spielt die Schnelligkeit natürlich eine große Rolle", so Aschenbrenner. Das Internet habe daher Vorteile gegenüber den anderen Medien, schließlich würde die Bevölkerung ansonsten erst am nächsten Tag aus der gedruckten Zeitung von der Tat erfahren, "in dem Fall verliert man etwa 15 bis 20 Stunden an wertvoller Zeit", so der Polizeisprecher.

Zwar könne man auch über den Hörfunk ebenfalls in relativ schneller Zeit viele Menschen erreichen, jedoch sei das weniger wirksam. Das hat laut Aschenbrenner vor allem einen Grund: "Bilder sind in solchen Fällen einfach besonders wichtig und erfolgsversprechender als einfache Personenbeschreibungen über den Rundfunk."

So erinnert er sich auch an einen Fall außerhalb des Landkreises in Immendingen, als ein bereits festgenommener Posträuber fliehen und auch aufgrund der zahlreichen Hinweise nach Veröffentlichungen in den sozialen Netzwerken und Online-Portalen in Rekordzeit wieder gefasst werden konnte.

Erfolgreich lief aber auch die Fahndung nach Tätern, die im Oktober 2012 einen Brand in der Tiefgarage der Neuen Tonhalle in Villingen gelegt hatten, dieser hatte schwere Schäden verursacht. Wenige Stunden, nachdem die Bilder der Überwachungskamera unter anderem auf der Facebook-Seite des Schwarzwälder Boten veröffentlich wurden, konnten die jungen Täter identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden.

"Auch im Fall aktuellen Fall in Furtwangen haben wir dank Facebook viele Hinweise erhalten", weiß Aschenbrenner.

Die Hoffnung ist daher auch weiterhin groß, dass solche Fälle schnell aufgeklärt werden kann – auch mithilfe der sozialen Netzwerke.