Die Industriemechaniker und Werkzeugmacher im zweiten Lehrjahr haben in Kooperation zwischen Betrieb und Robert-Gerwig-Schule in diesem Schuljahr das Mofa-Projekt realisiert. Sie haben einen Mofa-Ständer konstruiert und hergestellt sowie ein schrottreifes Mofa wieder auf Vordermann gebracht, sodass sie nun am Mofarennen in Pfohren teilnehmen können. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Robert-Gerwig-Schule: Angehende Industriemechaniker und Werkzeugmacher treten mit eigenem Gefährt bei Mofarennen an

Furtwangen (sh). Lernortkooperation an der Robert Gerwig Schule mit einem ganz besonderen Ziel: Die Schüler der beiden Metall-Klassen haben sich bei ihrem Projekt im zweiten Lehrjahr konkret auf die Teilnahme beim Mofarennen in Pfohren vorbereitet.

Dabei waren die künftigen Facharbeiter in der Metallverarbeitung außerordentlich stark gefordert, wie sie selbst bei der Vorstellung ihres Projektes berichteten. Betreut wurde dieses Projekt das Schuljahr über durch Frank Haas, Fachlehrer für Fertigungstechniken in der Metallindustrie. Das Besondere bei der Lernortkooperation ist die Tatsache, dass die Schüler sowohl an der Berufsschule, also der Robert-Gerwig-Schule, als auch in ihren Ausbildungsbetrieben an dem Projekt arbeiten.

Die Schule und ihre Lehrer kooperieren in vollem Umfang mit dem Betrieb und seinen Ausbildern. Ideal kämen bei einem solchen Projekt Theorie und Praxis zusammen, machte Frank Haas bei der Begrüßung deutlich. Die Schüler stellten in kurzen Referaten ihr Projekt vor: die Herstellung eines Mofa-Ständers sowie die Instandsetzung eines solchen Fahrzeugs für die Teilnahme am Rennen. Es habe zuerst einige Zeit gedauert, bis sich die Schüler auf ein Thema geeinigt hätten.

Auch nachdem das Thema und das Ziel, die Teilnahme am Rennen, feststanden, sei es noch ziemlich zäh gelaufen, räumten die Schüler ein. In den ersten Monaten bis Weihnachten habe sich nicht sehr viel getan. Und dann musste relativ schnell begonnen werden, um auch noch bis zum Schuljahresende fertig zu werden. Hilfreich war, dass das Mofarennen Anfang September für die Schüler einen klaren Zielpunkt bildete. In verschiedenen kleinen Gruppen wurden nun die Aufgaben angegangen.

Eine davon war es, einen Ständer für das Fahrzeug herzustellen. Doch auch hier gab es einige Probleme. Anfangs habe so gut wie keines der hergestellten Teile zusammengepasst. Vieles musste nachgearbeitet, manches sogar ganz neu entworfen werden. Es habe bei den Planungen zum Teil auch ganz massive technische Fehler gegeben.

Es waren daher durchweg sehr lehrreiche Erfahrungen für die Schüler. Buchstäblich im letzten Moment, so Fachlehrer Frank Haas, wurden die letzten Teile gefertigt und zusammengefügt, um nun den fertigen Mofa-Ständer zu präsentieren. Und auch das Mofa ist inzwischen fahrbereit. Aber auch hier habe es viel Arbeit und Stress bedeutet, bis man so weit war. Sehr viele der Fahrzeugteile mussten durch neue ersetzt werden.

Der Lenker musste beispielsweise fast komplett neu hergestellt werden. Aber nun ist das Mofa fahrbereit, und alle hoffen, dass es zumindest eine gewisse Zeit beim Rennen mithalten kann. Es ist immerhin ein 21-Stunden-Rennen, eine enorme Herausforderung nicht nur an die Fahrer, sondern auch an die Technik.

Dankbar ist man an der Robert-Gerwig-Schule auch für die Unterstützung durch die Veranstalter des Rennens, den MSF Pfohren. Auch die Organisatoren waren beeindruckt von dieser Idee und gewährten dem Team der Robert-Gerwig-Schule eine Wildcard.

Für die Schule war also die Teilnahme garantiert, während manch anderer Interessent bei der starken Nachfrage Pech hatte. Man sei realistisch, so Frank Haas, dass man nicht an die Spitze fahren könne. Denn mancher der Starter arbeite schon sehr professionell mit entsprechend "aufgemotzten" Fahrzeugen und einem entsprechenden Team im Hintergrund.

Aber ein Platz im ersten Drittel wäre nach seiner Meinung erreichbar. Die Sommerferien über geht es jetzt an das Training mit dem aufbereiteten Mofa im freien Feld. Und nicht zuletzt geht es auch darum, wie man diese Aktion noch weiter an die Öffentlichkeit bringt. Darum soll sich ein eigenes Marketing-Team kümmern.

Es wurde sogar schon darüber diskutiert, wie man die relativ kleinen Flächen auf dem Mofa für Werbezwecke nutzen könnte.

Frank Haas machte am Ende deutlich: Dieses Projekt habe den Schülern gezeigt, dass man alleine gar nichts erreichen könne, sondern nur gemeinsam. Es müssten alle an einem Strang ziehen und natürlich alle in die gleiche Richtung.

Vom 8. bis zum 10. September findet das vierte Mofarennen Pfohren statt verbunden mit einem Partywochenende und 21 Stunden Renn-Action. Am Freitagabend werden nach dem ersten Training die Teams vorgestellt. Am Samstag geht es weiter mit Training, Fahrzeugabnahme und Qualifying. Nach der Fahrerpräsentation startet das Rennen um 17 Uhr, parallel dazu findet ab 20 Uhr im Discozelt eine Stümple-Party mit Freinacht statt. Nach 21 Stunden Action ist dann am Sonntag um 14 Uhr der Zieleinlauf und anschließend die Siegerehrung.