Gut 300 Beschäftigte aus verschiedenen Unternehmen aus der Region kamen zum Warnstreik nach Furtwangen. Foto: Spathelf

Metaller gehen für ihre Ziele auf die Straße. Zum Warnstreik in Furtwangen kommen 300 Leute.

Furtwangen - Gut 300 Beschäftigte aus Unternehmen aus St. Georgen, Furtwangen und Vöhrenbach sind nach Beendigung der Friedenspflicht zum ersten Warnstreik nach Furtwangen gekommen, um zu zeigen, dass die Metall- und Elektroindustrie voll hinter den Forderungen der IG Metall steht.

Damit sah auch Ralf Kleiser, Nebenstellenleiter der IG Metall Oberes Bregtal, den Vorwurf widerlegt, die Metaller seien nur Schönwetter-Streiker. Trotz heftigen Schneetreibens hätten sie mit ihrer Anwesenheit gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen, die da wären: Zeit und Geld für Bildung, Vorschläge zur Altersteilzeit und grundsätzlich mehr Geld.

Ralf Kleiser betonte, dass gerade Betriebe, die für die Automobilindustrie arbeiten, von den hervorragenden Abschlüssen nicht viel zu sehen bekämen. "Wenn die großen Unternehmen aus der Automobilindustrie ihre Bilanzen für 2014 vorstellen und ein erneutes Rekordjahr verkünden können, "dann sind 2,2 Prozent mehr Lohn ab 1. März kein anständiges Angebot", erklärte Kleiser.

Auch was die Altersteilzeit anbelangt, zeigten sich manche Betriebe, wie etwa die Firma Dold Kaltfliesspressteile aus Vöhrenbach, nicht sonderlich kooperativ. Ralf Kleiser bezeichnete dieses Unternehmen als "Vorhof zur Hölle, weil "die Bedingungen der Altersteilzeit katastrophal sind. Der Tarifvertrag ist ausgelaufen, und jetzt kämpfen die Mitarbeiter, die einen schweren Job haben, für eine Verlängerung. Es gab bislang eine Quote von vier Prozent, das sind insgesamt zehn Plätze, die auf Jahre hinweg vergeben sind."

Reiner Neumeister nahm erwartungsgemäß kein Blatt vor den Mund und geißelte die Arbeitgeber. "Wenn die Vernunft und die Argumente nicht mehr zählen, dann kommt es zu solchen Ritualen wie den Warnstreiks. Seit es die Rente mit 67 gibt, werden die Menschen ja nicht signifikant gesünder, im Gegenteil. Die Anzahl der Frühverrentungen steigt, die Mitarbeiter werden immer öfter krank. Wir fordern, dass Mitarbeiter, die 35, 40 oder 45 Jahre gearbeitet haben, einen anständigen Übergang in den Ruhestand verdient haben."