Der Furtwanger Hochschulchor mit Dirigent Bruno Friedmann (links) begeistert die Zuhörer in der Pfarrkirche St. Cyriak mit einem ungewöhnlichen Konzert. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Hochschulchor präsentiert Stücke von der Renaissance bis zu einer Uraufführung

Chormusik von der Renaissance bis zu einer Uraufführung von 2017 genossen die Besucher in der Kirche St. Cyriak, dazu Orgelklänge sowie ein Bläserensemble der Stadtkapelle.

Furtwangen. Die Zuhörer waren begeistert: "ungewöhnlich und sehr schön", kommentierten sie das Konzert, das an diesem warmen Sommerabend sehr gut besucht war.

Die 40 Sängerinnen und Sänger des Hochschulchores, überwiegend Studenten, hatten seit dem Frühjahr intensiv geprobt.

Viele Erläuterungen

Die Leitung teilten sich die Professoren Bruno Friedmann und Thomas Schneider sowie Student Jonas Hundertmark. Erläuterungen zur Musik lieferten im Wechsel vier Ansager. Und wer genaueres über das Gehörte wissen wollte: Die Studenten hatten ein ausführliches Programmheft mit Texten, Übersetzungen und musikgeschichtlichen Hintergründen vorbereitet.

Als eine "große Freude" bezeichnete Rektor Rolf Schofer in seinem Grußwort das Konzert – und drückte damit aus, was die Zuhörer des Konzertes empfanden. "Ad fontes", zu den Quellen, hatten die Musiker ihr Konzert überschrieben, das zurück bis in die Renaissance führte.

Der Chor glänzte im ersten Programmteil mit Gesängen aus Italien und England. Zu hören waren beispielsweise "Ave maris stella", eine getragene Komposition aus dem 15. Jahrhundert, bei der Chor und Solisten im Wechsel sangen, aber auch die heitere Komposition, in der Thomas Morley im Jahr 1595 den Frühlingsanfang besang. Zum Abschluss des ersten Konzertabschnitts war eine Abendhymne von Henry Purcell aus dem Jahr 1688 zu hören, von der Empore aus dargeboten von der Sopranistin Tina Gabelica, dem Trompeter Volker Schwer und Johanna Romahn an der Orgel.

Moderne Version

Im zweiten Teil erlebten die Besucher eine Uraufführung. Bruno Friedmann komponierte speziell für das Chorprojekt eine moderne Version des "Magnificat", der Lobpreisung Gottes, die zu den am häufigsten vertonten Texten der Bibel gehört. Dazu benutzte er eine Variante von Schönbergs Zwölfton-Kompositionstechnik, die das Magnificat in ganz neuem Licht erscheinen ließ. Ebenfalls aus diesem Jahrhundert stammt "Da pacem domine" (Gib Frieden, Herr) des estnischen Komponisten Arvo Pärt, 2004 in Erinnerung an die Opfer der Anschläge in Madrid entstanden. Pärt benutzt Anklänge an die mittelalterliche Gregorianik, der Chor brachte die Stimmung des Werkes voller Trauer zum Ausdruck.

Zwei traditionsreiche deutsche Lieder führten zurück in die Renaissance und Barockzeit: "Innsbruck, ich muss dich lassen" und anschließend "Nun ruhen alle Wälder", bei dem die Zuhörer sich nicht lange bitten ließen, die dritte Strophe mitzusingen. Einen heiteren Schlusspunkt bildete ein Kanon aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem irischen Abschiedssegen als Zugabe beendete der Hochschulchor sein eindrucksvolles Konzert, von dem die Besucher hofften, dass es nicht das letzte sein wird.