Lebensdaten und Bilder von Johann Baptist Laule werden in der Arche-Ausstellung mit Interesse studiert Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Schweizer Maler knüpft künstlerische Beziehung zur Uhrmacherschule an

Dicht gedrängt saßen die Besucher, als die Ausstellung mit Werken von Johann Baptist Laule im Museumsgasthaus Arche eröffnet wurde. Der Nachmittag entführte die Gäste ins 19. Jahrhundert.

Furtwangen. Den passenden musikalischen Rahmen gestalteten Elke Schön, Geige, und Klauspeter Staeb am Klavier. Museumsleiterin Elke Schön hieß die Gäste willkommen und dankte den vielen Leihgebern, die die Ausstellung ermöglichten. Denn der Geschichts- und Heimatverein selbst besitzt nur sehr wenige Laule-Originale. Johann Baptist Laule "hat gut gelebt von seiner Arbeit", versicherte Elke Schön.

Über sein Umfeld und seine Tätigkeit berichtete Eduard Saluz, der Leiter des Furtwanger Uhrenmuseums. Die Schwarzwälder Uhren waren um 1850 nicht mehr "up to date", legte er dar. In Furtwangen wurde die großherzoglich-badische Uhrmacherschule gegründet, um den "technischen Rückstand und den Mangel an Geschmack" in der Uhrenherstellung auszugleichen. Robert Gerwig war ihr erster Direktor.

Eine Reihe von Künstlern wurde angesprochen, um moderne Uhren zu gestalten, und im Zuge dieser Bemühungen kam der "talentvolle Maler" Johann Baptist Laule an die Uhrmacherschule. Seine Spezialität war vor allem das Malen von Uhrenschildern aus Blech, eine Technik, die später allerdings von geschnitzten Uhrenschildern abgelöst wurde.

In der Ausstellung sind zahlreiche Porträts zu sehen, die Laule gemalt hat. Nicht immer ist festzustellen, ob es eigene Entwürfe sind oder ob es Kopien vorhandener Werke waren. Auf großes Interesse der Ausstellungsbesucher stießen einige Stadtansichten, etwa vom Furtwanger Stadtbrand, und Landschaftsbilder.

Laule nahm die unterschiedlichsten Aufträge an. Er malte unter anderem die Gütenbacher Kirche aus. Seine Bilder wurden, als die Kirche im 20. Jahrhundert völlig modernisiert wurde, vom damaligen Pfarrer Manfred Hermann gerettet und nach Schallstadt-Mengen gebracht. Im späteren Alter wandte sich Laule dem Malstil der "Nazarener" zu. Zeugnisse dieses Malstils sind ebenfalls in der Ausstellung zu besichtigen.

Der Maler war eng befreundet mit den Brüdern Lukas und Johann Baptist Kirner, ebenso mit dem Schriftsteller Bertold Auerbach.

Der Maler Johann Baptist Laule wurde 1817 in Sargans in der Schweiz geboren. 1840 kam er nach Furtwangen, wo er bis zu seinem Tod Im Jahr 1895 lebte. Im Museumsgasthaus Arche sind Laules Werke bis zum 28. Januar zu besichtigen. Ergänzt wird die Ausstellung des Furtwanger Geschichts- und Heimatvereins durch Werke von Laules Zeitgenossen.