Kunst im Rathaus: Die Brüder Peter (links) und Jörg Römer stellen ihre Werke mit zartem Glanz bis zu intensiven Farbtönen aus. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Kunst im Rathaus / Brüder Peter und Jörg Römer zeigen ihre Werke / Im Verwaltungsgebäude aufgewachsen

Furtwangen (kou). Es herrschte Riesenandrang bei der Eröffnungsveranstaltung zu "Kunst im Rathaus". Bei dem "interkommunalen Treffen" mit Freunden und Bekannten der Aussteller sprach Bürgermeister Josef Herdner die "Kinder dieses Hauses" an: Peter und Jörg Römer, die viele Jahre im Rathaus wohnten.

Mit Giovanni Plattis (1697 bis 1763) "Ricercare 1" eröffneten Marion Bachmann (Violine) und Florian Bachmann (Violoncello) den Montagabend und setzten einen barocken Kontrapunkt zur Ausstellung.

Launig stellten sich die Brüder Römer gegenseitig vor. Für beide war das Rathaus ein besonderer Ort, in das sie 1955 einzogen, da der Vater Ratschreiber war. Flure und Speicher waren ihre Spielplätze. Als künstlerische Maxime wählten sie den Jean Paul-Aphorismus "Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens".

Peter Römers Begeisterung schien durch einen malenden Onkel beeinflusst. Der Neffe beschäftigte sich seit über 20 Jahren mit der Malerei und belegte mehrere Kurse im In- und Ausland, unter anderem bei Ingo Hoffmann in der Provence. Bei mehreren Gelegenheiten konnte er ausstellen und erstmals sind Werke der Brüder gemeinsam zu sehen. Verschiedene Maltechniken eignete sich der Pädagoge (Jahrgang 1946) an und entdeckte die Vorliebe für Acryl- und Aquarellmalerei.

Jörg Römer wurde 1952 in Donaueschingen geboren. Er war ein begeisterter Sportler, liebte das Skifahren, wurde im Sprint Bregtalmeister und spielte im FC mit. Berufliche Ziele führten ihn an den Bodensee, wo er 1976 Betriebswirt bei TRW wurde und noch Zeit für Malerei hatte.

Seine neue Aufgaben als Leiter von Marketing und Produktmanagement in der Oberflächenbranche ließen das Hobby nicht mehr zu. Erst 2011 konnte er wieder einsteigen und lernte den Umgang mit Acrylfarben, Strukturpasten, Quarzsand sowie Binntal-Dolomit kennen und fragte sich "Was versteht der Ochse von der Kunst, wenn er alle Tage nur Heu zum Fressen bekommt".

Beide Maler schlugen zwei Hauptrichtungen ein: Peter Römer stellt Aquarelle aus, die landschaftliche Impressionen aus Heimat und Ferne wieder geben, darunter mediterrane Luft atmende Bilder. Gegenüber sind zart empfundene Blumenbilder zu sehen. Jörg Römer wandte sich surrealistisch-abstrakten Formen zu und verwendet pastösen Auftrag mit kräftigen Farben. Bodensee, Großstädte, Ochsen, Elefanten und das Universum sind seine Themen. Geometrische Raster stehen aufgelockerten Kosmosgemälden gegenüber.

Die Besucher dürfen sich bis 3. März beeindrucken lassen und sind zum Besuch zu den Rathaus-Öffnungszeiten (9 bis 12.30 Uhr) willkommen.