Herbert Dold zeigt die moderne Ultrafiltrationsanlage, die kleinste Partikel einschließlich Krankheitserreger aus dem Wasser entfernen kann. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochbehälter Mäderstal ist fertiggestellt / Anlage wird am 4. Dezember offiziell in Betrieb genommen

Von Stefan Heimpel

Furtwangen. Der letzte Baustein der Furtwanger Wasserversorgung wurde nun fertiggestellt: der Hochbehälter Mäderstal wird am 4. Dezember offiziell in Betrieb genommen. Damit sind nun alle Hochbehälter in Furtwangen, abgesehen von Linach mit seinen Eigenversorgern, auf einem aktuellen Stand.

Rund 2,7 Millionen Euro waren nötig um diesen Hochbehälter mit seiner Wasseraufbereitung zu bauen. Damit ist das vor knapp 30 Jahren erstellte Konzept zur Furtwanger Wasserversorgung weit gehend umgesetzt. Zuletzt hatte man 2009 den Hochbehälter Winterberg (Kosten etwa 3,5 Millionen Euro) oberhalb des Friedhofs in Betrieb nehmen können. Damit mussten allerdings die Quellen im Mäderstal vom Versorgungsnetz genommen werden, da das Rohwasser in seiner chemischen Zusammensetzung, hervorgerufen durch den zu hohen Anteil an freier Kohlensäure, nicht der Trinkwasserverordnung entsprach. Nun wurde der Hochbehälter Mäderstal mit seiner modernen Wasseraufbereitung fertig gestellt, womit das Wasser nun den Werten der bereits sanierten Hochbehälter (Bregenbach, Rohrbach, Schönenbach und Winterberg) entspricht.

Nach Fertigstellung können, mit Ausnahme von Linach, alle Stadtteile über die Hochbehälter in Furtwangen versorgt werden. Zudem können die Hochbehälter der Stadtteile Schönenbach und Neukirch durch Verbindungen des ganzen Wassernetzes die Kernstadt mit versorgen. Beispielsweise wird regelmäßig Trinkwasser vom Hochbehälter Bregenbach in Neukirch ohne Pumpleistung in den Hochbehälter Kussenhof gefördert.

Der Hochbehälter Mäderstal ist ausgelegt auf maximal acht Liter je Sekunde, dies entspricht 28,8 Kubikmeter je Stunde und 691,20 Kubikmeter am Tag. Es wird von einer mittleren Quellschüttung von etwa vier Liter ausgegangen.

Die Wasserversorgung wird über die bestehende Wasserleitung in der Hinterbreg in das Versorgungsnetz eingeleitet. Der Hochbehälter Mäderstal ist zwei Meter (924 Meter) höher gelegen wie der Hochbehälter Winterberg. Dadurch ist es möglich, den Hochbehälter Winterberg, insbesondere in den Nachtstunden, wenn wenig Wasserentnahme erfolgt, ohne Pumpleistungen zu befüllen.

Im Rahmen dieser Maßnahme wurden auch die Quellen saniert und neue Leitungen verlegt. Angeschlossen sind die Dilgerhofquellen (drei Quellschächte mit sechs Quellen, Leitung etwa 1980 Meter), Rothansenhofquellen (drei Quellschächte mit vier Quellen, rund 1280 Meter) und Bernhardenhofquellen (drei Quellschächte mit sechs Quellen, bis zur Rothansenhofquelle etwa 408 Meter).

Verlegt wurden neben den Quellzulaufleitungen bereits Versorgungsleitungen für die Trinkwasserversorgung, ein Schmutzwasserkanal sowie Leerrohre für Hoch- und Niederspannung. Im Gebäude ist bereits eine Druckerhöhungsanlage installiert um die Anwesen im oberen Mäderstal im Bedarfsfall mit Trinkwasser zu versorgen. Zur Wasseraufbereitung gibt es zum einen eine Anlage zur Entsäuerung des Wassers und außerdem eine moderne Ultrafiltrationsanlage, die kleinste Partikel einschließlich Krankheitserreger aus dem Wasser entfernen kann. Nach Fertigstellung wird der Hochbehälter Mäderstal zentral über die Fernwirkanlage überwacht und bei Bedarf auch gesteuert